Das Mertinger Partnerschaftskomitee hatte 21 Partnerschaftsvereine und - komitees aus der Region eingeladen, um sich fachlich auszutauschen und Ihre Erfahrungen zu teilen. Das erste Treffen dieser Art fand bereits 2015 in Aindling statt und wurde jährlich in wechselnden Gemeinden wiederholt - bis Corona kam.
Jumelage Mertingen und Sainte-Pazanne
So freute sich die Vorsitzende des Mertinger Partnerschaftskomitee, Christine Riepold, dass sie die Gemeinde Mertingen und die Partnergemeinde Sainte-Pazanne im Départment Loire-Atlantique in einer kurzweiligen Präsentation vorstellen konnte. Sie berichtete über die regelmäßig stattfindenden gegenseitigen Besuche – meist per Bus und Privat-Pkw mit über 100 Teilnehmern - und dem Schüleraustausch, der bereits seit 2015 stattfindet, und weiteren Aktivitäten.
Erfahrungsaustausch
Laut https://france-allemagne.fr bestehen gegenwärtig etwa 2.200 kommunale Partnerschaften zwischen Deutschland und Frankreich. Wie Mertingen finden sich auch viele Kommunen aus dem Umkreis auf dieser Liste wieder. Und obwohl die Partnerschaftskomitees in den einzelnen Kommunen unterschiedlich strukturiert sind, treiben doch alle die gleichen Themen um: Es geht um Unterbringung, Programmangebot, nachhaltige Nachwuchsgewinnung, Finanzierung, etc.
Mertingen wird im August 2025 das 50-jährige Jubiläum mit der Partnergemeinde Sainte-Pazanne feiern. Ein Meilenstein der Partnerschaft und sicher eines der Highlights im Dorfleben. Es werden wieder um die 100 französischen Gäste erwartet und die Vorbereitungen sind schon am Laufen.
Die Organisation eines 50. Jubiläums und wie solch ein Event von anderen Partnerschaftskomitees geplant wurde, war eines der Hauptthemen des Treffens. Andrea Gärtner aus Meitingen - verbrüdert mit Pouzauges im Département Vendée - berichtete, dass erst im Mai 2024 das 50-Jährige mit über 380 Personen gefeiert wurde. In Nordendorf wurde letzten Sommer das 50-jährige Bestehen der Partnerschaften mit Bièsles im Département Haute-Marne groß zelebriert: neben eines offiziellen Festabends wurde am Samstag mit dem ganzen Dorf mit „Spiel ohne Grenzen“, kulinarischen Leckerbissen und Tanzabend im Zelt gefeiert. Beide Vorsitzende berichteten von der langfristigen und komplexen Organisation, dem Ablauf und den Herausforderungen eines Treffens dieser Größenordnung.
Staatliche Förderung der Partnerschaften
Ein weiteres Thema war die Förderung der Partnerschaften durch dafür zuständige Anlaufstellen und Behörden. Alle anwesenden Vorsitzende waren sich unisono einig, dass die Komplexität der Antragstellung kaum zumutbar sei und der große Aufwand dann oftmals nicht belohnt wird. Auch die Intransparenz der Zuteilungskriterien wurde von stark kritisiert. Viele Partnerschaften sind als Vereine organisiert und auf die staatlichen Fördergelder angewiesen.
Mertinger Student in Dunkerque / Dünkirchen
Einer der Höhepunkte des Treffens war der Vortrag von Adrian Grebien über seine Zeit in als Dunkerque, der nördlichste Punkt Frankreichs. Er studiert Lehramt und hat 2023 über Erasmus am Programm „Pädagogischer Austauschdienst“ teilgenommen. Sein Fazit fiel überaus positiv aus und endete mit der Empfehlung, dieses Angebot zu nutzen.
Bei dem regen Austausch unterschiedlicher Themen kam immer wieder der Punkt „Gewinnung neuer Interessenten für den Austausch“ in die Diskussion – hier im Fokus vor allem die Jugend. Daher wurde dieser Punkt als Hauptthema für das nächste Regionaltreffen festgelegt. Da Gersthofen (verbrüdert mit Nogent-sur-Oise) schon seit Jahren sehr erfolgreich Jugendaustausche organisiert, lud die Vorsitzende, Annabelle Domnick, für 2025 nach Gersthofen ein. (dra)
