Symbolbild Bild: pixabay
Im Landkreis Donau-Ries sind mit Stand 13. April 2022 1.000 ukrainische Schutzsuchende angekommen. Rund 40 Prozent davon sind unter 18 Jahren. Dies gab Landrat Rößle im Rahmen einer Videokonferenz mit den Oberbürgermeistern, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie den Kreisrätinnen und –räten bekannt.

Weiterhin informierte Rößle, dass nahezu 40 Pozent der Geflüchteten in staatlichen Unterkünften und 60 Prozent der Schutzsuchenden privat untergebracht sind. Seit dem Beginn des Krieges wurden dem Landratsamt 104 Wohnungen mit insgesamt 340 Plätzen angeboten. Bisher sind 14 Mietverträge zu Stande gekommen. Auch Gästezimmer wurden gemeldet. Vorbehalte im ländlichen Raum zu wohnen, gibt es immer noch unter einigen der ukrainischen Schutzsuchenden.

Aufgrund personeller Unterstützung der Polizeiinspektionen bei Erfassungen aufgeholt

In letzter Zeit häuften sich die Berichte, wonach es überregional wegen technischer Probleme und wenigen PIK-Geräten bei der Erfassung der Schutzsuchenden zu Rückständen gekommen ist. Für den Landkreis Donau-Ries gilt, dass aufgrund der Ausweitung auf einen Zweischichtbetrieb sowie aufgrund der kurzfristigen personellen Unterstützung durch die Polizeiinspektionen Donauwörth, Nördlingen und Rain sowie die Verkehrspolizeiinspektion Donauwörth der Rückstand bei der Erfassung aufgeholt werden konnte.

„Mein Dank gilt Herrn Polizeioberrat Mergel vom Polizeipräsidium Schwaben Nord für die Koordinierung sowie den Beamtinnen und Beamten der örtlichen Polizeiinspektionen, die schnell und unbürokratisch mitgeholfen haben. Der Arbeitsaufwand befindet sich nun auf einem Level, welches die Ausländerbehörde selbst wieder bearbeiten kann“, so Landrat Rößle.

Staatsminister Herrmann zeigt Verständnis

Nachdem Landrat Rößle im März die chaotischen Zustände bei der Zuweisung der Schutzsuchenden aus der Ukraine durch den Bund kritisiert hatte, bezeichnete Innenminister Herrmann in seinem Antwortschreiben, die angekündigte Weiterleitung der Schutzsuchenden durch den Bund nach Bayern, die dann aber tatsächlich nicht am Zielort ankommen, als „inakzeptabel“. Er verstehe die Frustration der haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, wenngleich er hoffe, dass diese trotzdem bei weiteren Zuweisungen tatkräftig mithelfen würden.

Staatsminister Herrmann machte deutlich, dass er sich zwischenzeitlich mit Nachdruck für ein geordnetes und faires Verteilverfahren sowie für eine bessere Kommunikation zwischen dem Bund und den Ländern eingesetzt hat. Seine Bemühungen haben bereits Wirkung gesetzt: So werden nun an den zentralen Abfahrtsorten Koordinatorinnen und Koordinatoren eingesetzt, die die Personenanzahl und die Abfahrtszeiten weitergeben und die Kommunikation zwischen Busfahrer*in und Zielort sicherstellen. (pm)