Vor über drei Jahren flüchtete Mohammed aus seiner Heimat Ghana nach Deutschland. Schließlich verschlug es ihn in die Wohngruppe im Wemdinger Viertel wo er seit einem Jahr lebt. Wegen eines Meldevergehens wurde der junge Mann zu 8 Sozialstunden verurteilt, die er im Nördlinger Tierheim ableisten sollte. Und die Arbeit dort war das, was ihm bisher in seinem Alltag gefehlt hat. „Endlich hatte ich eine Aufgabe und konnte meinem Tagesablauf Struktur geben,“ erzählt Mo, wie er im Tierheim-Team genannt wird, im Interview mit unserer Redaktion.
Seine Stunden hatte der junge Ghanaer schnell abgeleistet. Mit seinem Engagement und seiner Motivation, hat er dem Team des Tierheims einen Tag lang kräftig unter die Arme gegriffen. „Mo ist eine wahre Putzfee und hat seine Arbeit sehr ordentlich gemacht,“ erzählt die Leiterin des Tierheims, Manu Kaußen. „Umso überraschter waren wir, als Mo am nächsten Morgen wieder da war und sagte, er würde uns gerne weiter unterstützen. Diese Hilfe haben wir natürlich sehr gerne angenommen. Im Tierheim gibt es nie genügend Hände für die Arbeit."
Wertvolle Hilfe in arbeitsreichen Zeiten
Gerade als das Nördlinger Tierheim einige Hunde aus dem Ingolstädter Raum aufnahm, erwies sich Mo als wichtige Hilfe. „Die Hunde waren total verängstigt und scheu. Das brauchte viel Zeit und Zuwendung. Zeit, die uns für andere Arbeiten fehlte. Hier half uns Mo besonders bei der Pflege der Katzen. Mit der zusätzlichen Zeit, konnten wir den Hunden die nötige Aufmerksamkeit geben, um sie für die Vermittlung vorzubereiten," erklärt Manu Kaußen weiter.
Seit über drei Monaten taucht Mo nun nahezu täglich im Tierheim auf und hilft dort ohne Bezahlung. „Ich bin gerne mit den Tieren zusammen und freue mich über eine Aufgabe, die meinem Tag Struktur gibt", sagt Mohammed. Wie lange er aber noch helfen darf ist ungewiss. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Wie es weitergeht kann niemand sagen. Kaußen würde den jungen Mann nicht nur gerne entlohnen, sondern könnte sich auch eine Anstellung vorstellen. Möglich wäre sogar eine Ausbildung zum Tierpfleger, doch das lassen die Finanzen des doch klammen Vereins nicht zu, zudem ist die Rechtslage ungewiss. Für Mohammed ist es auch so in Ordnung. „Ich freue mich, dass ich jeden Tag herkommen darf und über die Dankbarkeit für meine Arbeit,“ erzählt der Ghanaer lächelnd und macht sich daran das nächste Katzenzimmer zu reinigen.