Implantierbare Handys, Organe aus dem 3D-Drucker, Maschinen als Chefs – derartiges wird sich ab 2025 auf breiter Front durchsetzen, ist sich Klaus Schwab sicher. In seinem Buch „Die Vierte Industrielle Revolution" zeigt der Gründer der Weltwirtschaftsforums Chancen auf, die Industrie 4.0 mit sich bringt, warnt aber auch vor den Gefahren.
Jedes Jahr, wenn sich in Davos die globale Machtelite zum Weltwirtschaftsforum trifft , sprechen Politiker, Wissenschaftler und Künstler darüber, wie die Wirtschaft von der Digitalisierung profitieren kann. Auch Visionen werden dabei entworfen. In seinem Buch hat Schwab die meistdiskutierten Entwicklungen zusammengetragen, die Bestandteil der vierten industriellen Revolution sind.
Die Vierte Industrielle Revolution von Klaus Schwab
Bild: DRA
Die Triebkräfte dieser Revolution seien Megatrends. Diese unterscheidet Schwab in physische, biologische und digitale Megatrends. Eine Gemeinsamkeit verbindet diese Kategorien: Alle neuen Entwicklungen machen sich, so der Autor, die durchdringende Macht der Digitalisierung und der Informationstechnologie zunutze. Nicht alle der Megatrends sind noch Zukunftsmusik. Einige davon gehören bereits zu unserem Alltag. Dazu zählen selbstfahrende Autos oder 3D-Drucker. Andere Trends, so Schwab, seien derzeit nur etwas für Experten. So zum Beispiel die Datenbank Blockchain und neue Materialien wie Graphen.
Dass sich ab 2025 einiges ändern wird, davon geht der Autor aus. Seine Überzeugung gründet auf einer Befragung von 800 Führungskräften. Schwab bezeichnet diese Ereignisse, die ab 2025 eintreten sollen, als Wendepunkte. Zu diesen Ereignissen gehören unter anderem die Transplantation der ersten 3D-gedruckten Leber, die Transplantation des ersten komplett künstlichen Gedächtnis oder das erste implantierbare Handy. In einem Großteil seines Buches warnt Klaus Schwab vor den potenziellen Gefahren, die diese Veränderungen im Gepäck haben. Denn diese Ereignisse könnten dazu führen, dass nahezu alle gesellschaftlichen Werte neu geordnet werden müssen. Die Anzahl der Arbeitsplätze könnte drastisch schrumpfen und auch die Art zu arbeiten, könnte sich drastisch verändern, mutmaßt Schwab. Insgesamt habe es, so der Autor weiter, nie eine Zeit gegeben, die so große Möglichkeiten und zugleich so große Gefahren bereithielt.
Klaus Schwab wurde 1938 in Regensburg geboren. Er ist der Gründer und der Präsident des Weltwirtschaftsforums, das jährlich in Davos stattfindet. Dort kommen international führende Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektuelle und Journalisten zusammen, um über aktuelle globale Fragen zu diskutieren. Diese umfassen neben der Wirtschafts- auch die Gesundheits- und Umweltpolitik.