Von links: Bürgermeister Dr. Martin Drexler; Martin Gehring, 1. Vors. "Unser Amerbach - domols und heit"; Werner Waimann; Karl Strauß, Ortsteilreferent Bild: Doris Dollmann
Seit dem 01. Juli 1972 ist die Gemeinde Amerbach-Kreuth Wemdinger Stadtteil. Im Rahmen eines Festaktes ließ Willi Hönle, ehemaliger Ortsteilreferent, die Zeit der Gebietsreform wieder aufleben.

In geheimer Bürger-Abstimmung entschieden sich damals 66 Prozent der Amerbacher für Wemding. Amerbach kam nicht mit leeren Händen, denn für freiwillige Eingemeindungen gab es eine Sonderschlüsselzuweisung. In einer 24-Punkte-Vereinbarung steht an 1. Stelle, dass die zugewiesenen 700.000 D-Mark jedoch für Amerbach ausgegeben werden müssen. In einem Stufenplan wurden verschiedene Maßnahmen beschlossen, wie z. B. Straßenbeleuchtung oder Kirchenglocken, erzählte Hönle. 

Immer gemeinsam mit Wemding

Bereits im Mittelalter gehörte Amerbach nach den Worten von Bürgermeister Dr. Martin Drexler zu Wemding. Laut einer Urkunde mit Datum 7. September 1467 haben die Wittelsbacher Wemding, Amerbach und Laub den Oettingern abgekauft“, so das Stadtoberhaupt. Die gute Zusammenarbeit und die Gemeinschaft stellte auch Karl Strauß, der seit 2016 Ortsteilreferent ist, in den Mittelpunkt seiner Rede. Sein Amtsvorgänger Robert Behringer ging in seinem Rückblick auf den Umbruch ein, den die Gebietsreform auslöste. Aus Landwirten sollten Facharbeiter werden. Aus einer Rieser Landgemeinde, die zum Altlandkreis Nördlingen gehörte, wurde ein Wemdinger Ortsteil. Zum Glück ist Amerbach der einzige Ortsteil von Wemding. Wenn Amerbach ein neues Feuerwehr-Auto braucht, so Behringer, sei dies wesentlich einfacher zu entscheiden, als z. B. in Harburg, denn die Burg-Stadt hat 24 Eingemeindungen.

Pünktlich zum Jubiläum

Im Rahmen des Festaktes konnte auch die sogenannte „Schwarz-Chronik“ präsentiert werden. „Was war das Hennenreiten?“ oder „Was hat es mit dem Schwein mit zwei Schwänzen auf sich?“ Hauptlehrer Hans Schwarz hatte während seiner Lehrtätigkeit in Amerbach in den Jahren 1901 bis zu seinem Ruhestand 1944 auf 1400 handgeschriebenen Seiten die Heimatgeschichte niedergeschrieben, von den ersten Urkunden bis in die Neuzeit. Mit der Transkription der Sütterlin-Handschrift in die heutige lateinische Schrift durch Werner Waimann und seine Mutter Ursula Waimann habe man nun die Möglichkeit, die Chronik als Buch möglichst vielen, auch jüngeren Amerbachern und Interessierten zugänglich zu machen, heißt es im Vorwort. Herausgeber ist der Verein „Unser Amerbach - domols und heit“. Die Druckkosten wurden von der Stadt Wemding übernommen.