Wie vom Deutschen Wetterdienst bereits angekündigt, hatte sich ein Starkregengebiet über dem Alpenvorland gebildet und es war schon vorab mit großen Niederschlagsmengen zu rechnen - auch im Landkreis Donau-Ries, die sich letztendlich auch bewahrheitet haben. So fielen an der Messstelle Osterweile in Donauwörth innerhalb von 24 Stunden 101,4 Liter Regen pro Quadratmeter. Besonders die Starkregenspitzen zwischen 16:00 und 17:00 Uhr mit 27,9 Litern und 25,7 Litern sorgten hier für einen Rekordwert.
Höchstwerte für Donauwörth erreicht
Martin Lang, der seit knapp 30 Jahren als "Hobbymeteorologe" in Donauwörth tätig ist, hat in Berg stolze 82,6 Liter gemessen. "Ursache für die starken Niederschläge war das Vb-Tief Karin, welches große Mengen Wasserdampf des zur Zeit 30 Grad warmen Mittelmeerwassers aufnahm und über Sardinien, die Toskana und den Golf von Genua weiter über Norditalien und Österreich bis zu uns zog, sich drehte und hier stundenlang seine feuchte Fracht entlud. Donauwörth lag fast die ganze Zeit im Zentrum der rotierenden, gebogenen Zugbahn", erklärte Lang diese außergewöhnlichen Regenmengen. Laut Lang lagen die bisherigen Höchstwerte bei 71 Litern.
Wie unterschiedlich die Regenmengen ausgefallen sind, zeigt ein Vergleich mit Joachim Lang, Bruder von Martin und ebenfalls Hobbymeteorologe. Zwischen den beiden Messpunkten liegen zwar nur 300 Meter, bei Joachim Lang wurden aber sogar 90,1 Liter gemessen. Ein ähnliches Phänomen war bei den anderen Stationen im Landkreis in Mertingen-Druisheim (82,3 Liter), Rain am Lech (63 Liter) und Reimlingen (41,9 Liter) zu erkennen.
Keine Unfälle oder Einsätze bei der Polizei gemeldet
Positiver Nebeneffekt des Starkregens. Nachdem es wochenlang zu trocken war, sind die Flusspegel auf sehr niedriges Niveau gefallen. Durch die starken Niederschläge konnten sich diese zumindest zeitweise erholen. Erfreulicherweise sind bei der Polizeiinspektion Donauwörth bislang (Stand 20. August 2022; 10:00 Uhr) keinerlei Unfälle und sonstige Vorkommnisse gemeldet worden. "Wir haben aktuell keine gesperrten Straßen und Einsätze zu verzeichnen", so der Dienstgruppenführer der Inspektion.