Dem Rieser Naturschutzverein e.V. gelang es, ein zum Verkauf stehendes ökologisch wertvolles Grundstück am Westrand des Kleinen Hühnerberg für die Natur zu erwerben und somit zu bewahren und zu sichern.
Gefördert wurde der Kauf durch die Regierung von Schwaben aus Landschaftspflegemitteln und kofinanziert durch die EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Das Grundstück gliedert sich in Waldteile, Heideflächen und deren Restbestände sowie wärmeliebenden Säume und ehemalige kleinere Materialentnahmestellen. Der Waldteil wiederum gliedert sich in einen Altbestand und einen nach 1953 an der Südwestspitze auf einer Magerrasenfläche aufgeforsteten Jungwald.
Ziel: Entwicklung eines Naturwalds
Im Wald befindet sich ein größerer Standort von Märzenbechern. Zudem ist am Kleinen Hühnerberg die Riesmehlbeere (Sorbus fischeri) anzutreffen, eine im Ries endemische, d. h. nur dort vorkommende Art. Sie weist im Ries nur einen Gesamtbestand von rund 200 fruchtenden Bäumen auf. Als Brutvögel kommen unter anderem der Buntspecht, der Grünspecht und der Schwarzspecht vor. Für die Hohltaube besteht Brutverdacht.
„Durch den Kauf und Betreuung des Schutzgebietes durch den Rieser Naturschutzverein ist garantiert, dass der naturschutzfachliche Wert erhalten bleibt“, freut sich Vorsitzender Johannes Ruf. Der alte Waldteil soll aus der Nutzung genommen werden. Ziel ist eine Totholzanreicherung (stehend und liegend) speziell für Totholzbewohner. Es wird die Entwicklung zu einem Naturwald ohne Eingriffe angestrebt. Durch Auflichtungsmaßnahmen kann die Qualität der Waldsäume verbessert werden.
Aufwertungsmaßnahmen sind im Bereich der Entnahmestellen, des jüngeren Waldanteils, im Offenland und den Übergangsbereichen zwischen Wald und Offenland in Planung, die mit den Fachbehörden abgestimmt werden. Ziel ist es, mittelfristig die Biotope noch besser zu vernetzen, die Heidereste wieder zu beweiden und die Schafbeweidung vom benachbarten Schellenberg auf den Hühnerberg auszudehnen. „Die Maßnahmen sollen den Biotopverbund am Rand des Nördlinger Rieses im dortigen Natura-2000 Gebiet stärken“, betont Werner Reißler, Geschäftsführer der Heide-Allianz Donau-Ries. (dra)