Im August und September bringen die Muttertiere vier bis sechs kleine Igel zur Welt. Igel-Kinder sind typische Nesthocker, ihre Augen und Ohren sind nach der Geburt noch zwei Wochen lang geschlossen. Bis ungefähr zum 24. Lebenstag bleiben sie ausschließlich im Nest und werden dort gesäugt. Dann verlassen sie erstmals ihren Geburtsort und erkunden die nähere Umgebung: Jetzt müssen sie lernen, was essbar ist und was nicht, und zwar ohne Igelmutter.
„Während der Aufzucht haben Igelmütter riesigen Hunger und suchen in einem weiten Umkreis nach Futter. Die Igelkinder werden also – je nach Alter – eine gewisse Zeit alleine gelassen. In der Morgendämmerung trifft sich die Igelfamilie dann wieder im Nest“, erklärt Alexander Helber vom BN Donau-Ries. Nach sechs Wochen trennt sich der Familienverband dann und die Igelkinder müssen sich allein zurechtfinden.
Doch woran erkennt man, dass ein Igelkind Hilfe braucht? „Igelsäuglinge kriechen tagsüber nur aus dem Nest, wenn die Mutter nicht von ihrem nächtlichen Beutezug zurückkehrt und sie schon längere Zeit nicht mehr gesäugt wurden. Dann brauchen sie Hilfe“, so Helber. Wenn sie älter sind, ist es für die Jung-Igel ganz normal, allein unterwegs zu sein. Deshalb sind alle Gartenbesitzer*innen gefragt, ihren Garten igelfreundlich zu gestalten. „Bitte Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten! Die Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel. Wenn sich die kleinen Igel instinktiv zusammenrollen, erkennt der Mähroboter sie nicht und sie werden überfahren“, weiß Helber. „Vor dem Mähen mit der Motorsense ist es wichtig, die Mähfläche zu kontrollieren! Und auch Kellerschächte können für Igelkinder zur Falle werden. Daher diese bitte abdecken!“
Da Igel oft auch auf der Straße unterwegs sind, sollten auch Autofahrer*innen in diesen Tagen besonders wachsam sein.
Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt. (dra)