Die Giants TSV 1861 Nördlingen waren gewillt, sich am Samstagabend mit einem Sieg bei den Uni-Riesen Leipzig aus der 2. Basketball-Bundesliga ProB verabschieden. Dabei standen sie einem Gastgeber gegenüber, der seine letzte Chance zum Ligaverbleib nutzen wollte. Um dies zu verwirklichen bedurfte es aber einer gleichzeitigen Niederlage der Dragons Rhöndorf bei den Licher BasketBären. Die erstaunlich zahlreichen Zuschauer konnten ein interessantes Spiel erwarten, da die Rieser noch einmal gewinnen wollten, die Sachsen aber gewinnen mussten. Die Giants waren bereit. Kampfgeist und Siegeswillen waren mit auf die Reise gegangen. Terence Smith ging mit leuchtendem Beispiel voran, gab keinen Ball verloren, erzielte 27 Punkte, eroberte sich zehn Abpraller und wurde zum effektivsten Spieler des Abends. Ihm am nächsten kam Eddy Edigin, der mit insgesamt 13 Zählern und 13 erkämpften Abprallern ein weiteres „Double-Double“ in seine persönliche Statistik aufnehmen konnte.
Nördlingen - Dass es für die Giants, in einer knappen Begegnung, wieder nicht zum Sieg reichte hatte mehrere Ursachen. Zum Einen war es die eklatante Wurfschwäche der Rieser von der Freiwurflinie, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison zog und zum Anderen der unerklärliche Leistungsabfall sowohl von Adrian Lind als auch von Adrien Coleman. Beide hatten noch in der Vorwoche unter den Körben brilliert, den gegnerischen Ring mit Vehemenz attackiert und den Heimsieg gegen die Licher BasketBären gesichert. Die Lücke die dadurch beim Kampf um die Abpraller entstand konnte zwar von Robin Seeberger mit sehr guter Einsatzbereitschaft gefüllt werden, jedoch hatte er Pech beim verwerten seiner Wurfversuche.
Bereits im ersten Viertel zeigten beide Mannschaften, dass sie das Spiel keineswegs als „Spaßveranstaltung“ ansahen, denn in diesem wechselte die Führung bereits fünfmal hin und her. Mit zwei Dreipunkttreffer durch Terence Smith und Leon Friederici gelang es den Riesern einen zwischenzeitlichen vier Punkte zählenden Vorsprung der Sachsen in eine eigene 21:19-Führung zu drehen.
Auch der zweite Durchgang wäre völlig offen gewesen, wenn die Nördlinger nicht gänzlich an der Freiwurflinie versagt hätten. Sechs vergebene Würfe der Gäste bescherten den Einheimischen eine 35:32-Halbzeitführung.
Selbst als während der Halbzeitpause bekannt wurde, dass die Rhöndorfer -- die während der gesamten Spielzeit als auswärts schwach spielende Mannschaft bekannt waren – in Lich mit 18 Punkten in Führung lagen und die Chancen der Uni-Riesen den Ligaerhalt noch zu schaffen nahezu auf den Nullpunkt gesunken waren, war von einer Lustlosigkeit bei den Riesen nichts zu sehen. Sie nutzten einen Leerlauf im Getriebe der Nördlinger um ihren Vorsprung bis zur 28. Minute auf 58:45 auszubauen. Dann hatten sich die Gäste wieder gefangen und verkürzten bis zum Viertelsende auf 50:58.
Im Schlussdurchgang ging die Aufholjagd der Giants weiter. Eddy Edigin und Terence Smith minimierten den Vorsprung der Sachsen zunächst auf 62:59, den diese allerdings zum 67:61-Zwischenstand konterten. Ein, von Terence Smith eröffneter und von Fabian Brütting per Dreier abgeschlossener, 10:0-Lauf der Schwaben, drehte den Zwischenstand in der 38. Minute auf 71:67 zu Gunsten der Giants. In der letzten Spielminute hatten allerdings die Gastgeber das glücklichere Händchen und konnten sich über einen knappen 74:73-Sieg freuen.
Für Nördlingen waren dabei: Coleman 6 Punkte / 1 Rebound / 2 Assists, Zink 2 P, Smith 27 P (5 Dreier) / 10 R / 3 A / 3 Steals, Steinmeyer, Friederici 19 P (3) / 3 R / 5 A / 4 S, Edigin 13 P / 13 R / 2 S, Seeberger 3 P / 7 R, Brütting 3 P / 2 R / 2 A / 2 S, Lind 4 R / 1 S (pm)