Vom 14. April bis 18. April gastiert der Circus Krone in Nördlingen. Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" hat sich in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Hermann Faul für die Erhaltung von Zirkussen mit Tieren ausgesprochen. Der Tierschutzverein und das Tierheim Nördlingen plädieren hingegen für einen tierfreien Circus.
Vom 14. April bis 18. April gastiert der Circus Krone in Nördlingen. Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" hat sich in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Hermann Faul für die Erhaltung von Zirkussen mit Tieren ausgesprochen. Der Tierschutzverein und das Tierheim Nördlingen plädieren hingegen für einen tierfreien Circus.
Nördlingen - Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus", das sich selbst als "eine Gruppe biologisch interessierter Circusliebhaber" bezeichnet, versucht nach eigenen Angaben einen "Beitrag zur Erhaltung des klassischen Circus mit Tieren zu leisten".
In dem Brief an Nördlingens Oberbürgermeister Herman Faul heißt es unter anderem: "Allen Krone-Tieren stehen in jeder Gastspielstadt großzügige Freigehege zu Verfügung. Hinzu kommt, dass den Tieren vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden." Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" führt im Verlauf des Briefes noch weitere Argumente, wie zum Beispiel, den "guten Zustand der Krone Tiere", "den Besitz von zwei Elefantenstallzelten", oder die "tiermedizinische Betreuung durch eine renommierte Wildexpertin" oder weiteren Experten, für die vorbildlichen Verhältnisse im Circus Krone an.
Aktionsgruppe "Tierrechte Bayern" übt scharfe Kritik
Die "Aktionsgruppe Tierrechte Bayern" kritisiert hingegen bereits jetzt das Gastspiel des Circus Krone scharf. "Tiere, insbesondere Wildtiere, können in einem reisenden Zirkusbetrieb systembedingt niemals artgerecht gehalten werden", so Simon Fischer, Sprecher und Mitgründer der Aktionsgruppe. Desweiteren heißt es: "Gerade die Elefanten des Circus Krone leiden. Jede Nacht werden die sensiblen Tiere an den Beinen fixiert, sodass sie sich kaum bewegen können. Bei der Vorführung in der Manege kommt zudem weiterhin der Elefantenhaken zum Einsatz".
Auch Wulf Kavasch, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereins Nördlingen, kritisiert den Umgang von Wildtieren in der Manege scharf: "Wildtiere leiden im Zirkus am meisten unter Platzmangel. In freier Wildbahn laufen z.B. Elefanten oder Zebras viele Kilometer pro Tag. Im Zirkus steht ihnen nur ein enger Käfig zur Verfügung."
Ebenso mißbilligt Manuela Kaußen, Leiterin des Tierheims Nördlingen, die Haltung von Wildtieren im Circus. Für sie ermöglichen Circusse "keine artgerechte Haltung" und dienen "ausschließlich Unterhaltungszwecken". Kaußen appeliert: "Der Zirkus vermittelt Kindern ein vollkommen falsches Bild vom Umgang mit Tieren: hier wird ihnen gezeigt, dass man Tiere unterwerfen und sie zu Verhalten gegen ihren Willen zwingen kann".