Ulrich Isfort (1. Violine), Annette Reisinger (2. Violine), Aroa Sorin (Viola) und Matthias Dieter (Violoncello) sind aufs Äußerste konzentriert, die Gesichter angespannt und nur auf die Noten und die Musik-Partner fokussiert. Ein kleines Nicken oder ein kurzer Blick reichen zur Abstimmung untereinander.
So präsentieren die international bekannten Künstler in ausverkauftem Haus das Streichquartett F-Dur von Joseph Haydn, dem „Vater des Streichquartetts“, zum Start mit einem energischen Allegro. Sie gehen behutsam aufeinander ein, bringen Spannung, aber auch Wärme in die Schalterhalle. Einfach wunderschön. Das Publikum erklatscht sich gleich nach diesem ersten Stück drei „Vorhänge“.
Intensiv und zum Zerreißen gespannt folgt das „Ave Maria“ von Giuseppe Verdi. Auch das Rückert-Lied „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ von Gustav Mahler in der Bearbeitung von Violinistin Annette Reisinger überzeugt in leisen und in kräftigeren Passagen. Auch im großen Werk von Ludwig van Beethoven, dem siebensätzigen Streichquartett in cis-moll, überzeugen die Künstler mit ihrer Vielseitigkeit und ständigen Stimmungswechseln. So gibt es scherzhaft gezupfte Stellen bei Beethoven, aber auch streitbare und gewaltige Passagen, die immer wieder geglättet werden. Auch wenn in Beethovens Spätwerk eine gewisse Frustration des Komponisten durchscheint, so hat der Vortrag etwas Stolzes und Erhabenes. Das alles ist kein Widerspruch und wird vom Minguet Quartett beeindruckend und mit höchster Präzision dargeboten.
Erst beim langen Schluss-Applaus löst sich bei den Künstlern die Spannung zu einem Lächeln. Vorstandsvorsitzender Paul Ritter von der veranstaltenden RVB Ries bedankte sich beim Kultur-Partner Kulturforum Nördlingen, namentlich bei Hartmut Betz, der das hochkarätige Ensemble zwischen Auftritten in den USA und in Wien nach Nördlingen geholt hatte. Die Reihe „Klassik im Ries“ wird im Herbst fortgesetzt. (pm)