Agentur für Arbeit Donauwörth

Arbeitslosenquote sinkt leicht auf 2,3 Prozent

Beispielbild Bild: Bundesagentur für Arbeit
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Donau-Ries ist im April leicht gesunken. Aktuell sind 1.802 Menschen arbeitslos gemeldet, 114 weniger als vor einem Monat und 125 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,3 Prozent.

Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote jedoch nur 2,1 Prozent. Höher war sie in einem April zuletzt im Jahr 2010 mit 3,2 Prozent. Vom saisonalen Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten besonders die Männer mit einem Minus von neun Prozent. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ging im Vergleich nur um zwei Prozent zurück. Im April haben sich 528 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 230 aus einer Beschäftigung. Im Gegenzug konnten 638 die Arbeitslosigkeit beenden, 321 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Bundesweit die niedrigste Arbeitslosenquote

„Erwartungsgemäß ist die Arbeitslosigkeit im April saisonbedingt nochmals gesunken. Im bundesweiten Vergleich belegen wir trotz der andauernden Krise immer noch den Spitzenplatz mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (2,7 Prozent) für den gesamten Agenturbezirk. Allerdings bleibt die Lage auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt angespannt. Wir beobachten einen deutlichen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit. Diese ist Vergleich zum Vorjahr um 117 Personen bzw. 51,5 Prozent gestiegen. Bei vielen Menschen, die zu Beginn der Pandemie arbeitslos wurden, neigt sich der Anspruch auf Arbeitslosengeld dem Ende zu und sie müssen sich wegen der Grundsicherung an die Jobcenter wenden. Dies spiegelt sich auch in den steigenden Arbeitslosenzahlen der Jobcenter wieder“ bewertet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, die aktuelle Situation.
Von den 1.802 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1.175 (minus 146 im Vergleich zum Vormonat, plus 66 zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 627 (plus 32 im Vergleich zum Vormonat, plus 59 zum Vorjahr) im Jobcenter Donau-Ries gemeldet.
„Viele Branchen sind weiterhin von den andauernden und nochmalig verschärften Pandemieeinschränkungen betroffen. Betriebe nutzen in hohem Maße die Kurzarbeit, um Auftragseinbrüche oder Lieferengpässe zu überbrücken und die Mitarbeiter zu halten. Deshalb bleibt auch die Nachfrage nach Arbeitskräften weit unter dem Vorkrisenniveau“ so Paul weiter.

Kurzarbeit weiterhin viel genutzt 

Viele Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Der Umfang der realisierten Kurzarbeit ist unverändert hoch. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.
Die Zahl neuer Anzeigen über Kurzarbeit ist im April im Vergleich zum Vormonat wieder deutlich gestiegen. Bis zum 25. April gingen 45 Anzeigen für 654 Beschäftigte ein. Im März wurden 19 Anzeigen für 153 Beschäftigte eingereicht.

Gemeldete Arbeitsstellen

Im April wurden 269 neue Arbeitsstellen gemeldet, 14 weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 151 Stellen mehr gemeldet, was viel erscheinen mag. Hier ist aber zu beachten, dass zu Beginn der Corona-Krise vor einem Jahr die Stellenmeldungen komplett eingebrochen waren.
Insgesamt befinden sich im Stellenpool 1.261 Arbeitsstellen, 35 weniger als im Vormonat. Der Stellenbestand liegt mit 78 unter dem Vorjahresniveau.
Gesucht wird Personal in den Berufsbereichen Lagerwirtschaft, Verkauf, Metallbearbeitung, Bauelektrik, Kranführer, Maschinenbau, Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik, Büro und Sekretariat, Schweißtechnik und Maschinen- und Anlagenführer.

Über 300 Ausbildungssuchende unversorgt

Von Oktober 2020 bis April 2021 meldeten sich 896 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 69 bzw.7,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist dabei nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterbleiben Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege versperrt sind und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden können. 322 Ausbildungssuchende sind noch unversorgt. Gleichzeitig waren 1.338 Ausbildungsstellen gemeldet, 21 bzw. 1,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Hier spiegeln sich die Einschränkungen und Unsicherheiten durch die Pandemie sowie die Transformationsprozesse in der Wirtschaft wider. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen waren 684 im April noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im April aber noch sehr stark in Bewegung und bis zum Schuljahresende finden erfahrungsgemäß noch viele Jugendliche und Betriebe zusammen.
Richard Paul appelliert an die Jugendlichen: „Jeder der sich für eine Berufsausbildung entscheidet, verringert erheblich das Risiko arbeitslos zu werden. Fachkräfte werden auch in Zukunft von den Arbeitgebern gesucht und ein erfolgreicher Berufsabschluss ist die Grundlage für ein stabiles und erfolgreiches Erwerbsleben." (pm)