Generalsanierung

Die Realschule Wemding wurde eingeweiht

Pandemie-conform: Die Einweihung der Anton-Jaumann-Ralschule Wemding. Bild: Diana Hahn
Endlich ist es soweit: Für Lehrkörper und Schüler der Wemdinger Anton-Jaumann-Realschule hat das Baustellenleben ein Ende, denn die Generalsanierung der Schule wurde nun abgeschlossen - zumindest was das Gebäude betrifft. Gestern Abend wurde die Schule, Corona-bedingt in kleinem Rahmen, feierlich eingeweiht.

Einige Jahre sind ins Land gezogen, ehe gestern Abend nun die Wemdinger Anton-Jaumann-Realschule feierlich eingeweiht werden konnte. Nach zwei Jahren Planung, einer explosionsartigen Kostensteigerung und daraus resultierend, einigen Abstrichen, konnten 2017 dann endlich die Arbeiten zur Generalsanierung beginnen. Jetzt - rund vier Jahre später - wurde die Schule nun in einem Pandemie-konformen Rahmen eingeweiht. Umrahmt wurde die Feierstunde durch die Big Band der Realschule – Corona-bedingt hinter Glas und über Lautsprecher in den Innenraum übertragen. 

Eine helle, lichtdurchflutete und weitläufige Aula begrüßt nun jeden, der die Anton-Jaumann-Realschule in Wemding betritt. Genau dorthin, an den neuen Versammlungs- und Veranstaltungsort der Schule, hatte der Landkreis als Sachaufwandsträger gestern zur Einweihung geladen. Als "klein aber fein" könne man die Feier bezeichnen, sagte Konrektorin Alexandra Waschner-Probst, die das "desinfizierte Mikrophon", die Desinfektion mittels Desinfektionstuch oblag gestern jedem Redner selbst, nach einer kurzen Begrüßung, dann an Wemdings Stadtoberhaupt Dr. Martin Drexler übergab. 

Schule lebt vom Miteinander

Zunächst habe man sich in Wemding sehr darüber gefreut, dass die Schule generalsaniert wird, beschrieb Drexler in seinen Grußworten die Ausgangssituation. Dann sei Corona gekommen und er habe sich fragen lassen müssen, ob man jetzt in Zeiten von E-Learning überhaupt noch so viel Geld ausgeben müsse. Doch er sei froh, so Drexler, dass der Landkreis hier investiert habe: "Ich finde das jeder Euro sinnvoll investiert wurde." Denn Schule lebe schließlich auch vom Kontakt. "Ich warte sehnlichst darauf, dass es wieder einen geordneten und strukturierten Schulalltag gibt. Vor Ort, analog und ganz lebendig", so der Bürgermeister.

Der verantwortliche Architekt und Mitinhaber des Architekturbüro Schlientz aus Nördlingen, Michael Lerberzammer, ließ in seinen Grußworten die anwesenden Ehrengäste an einigen Überlegungen der letzten Jahre teilhaben und erklärte, dass man es mit Konsequenz und Strenge in der Bauleitung geschafft habe, genau im Zeitplan zu bleiben. Außerdem habe man als Planer versucht, die Raumstruktur und die Orientierung im Gebäude zu verbessern. Dazu habe man die Räume clustermäßig nach Fachgebieten angeordnet, um Synergien besser zu nutzen. Zudem wollten die Planer die pädagogische Entwicklung der Schule mit der räumlichen Umsetzung  unterstützen.

"Ein moderne, zukunftsweisende und schöne Schule"

Bereits beim hereinkommen, sei er überwältigt gewesen, freute sich Landrat Stefan Rößle. Er sei zwar ein paar Mal persönlich auf der Baustelle gewesen, aber zu diesem Zeitpunkt hätte er sich das alles noch gar nicht so vorstellen können. Entstanden sei nun eine rundum moderne, zukunftsweisende und sehr schöne Schule, schwärmte der Landrat, bevor er zu Daten und Fakten der Baumaßnahme überging. Dabei betonte er besonders, dass es bei einer solchen Baumaßnahme außergewöhnlich sei, dass ein Zeitplan eingehalten werden könne. Außerdem erklärte der Landrat, dass in allen Bauabschnitten auf die Aspekte Energie sparen, Barrierefreiheit, Brandschutz und Digitalisierung besonderer Wert gelegt worden sei. Mit 13 Millionen Euro für den Bau der Schule habe man eine Punktlandung gemacht. Es komme nicht oft vor, dass man mit einer Kostenrechnung von 18 Millionen anfange und es dann weniger werde, so Rößle. Zumal bei einer solchen Baumaßnahme über Jahren hinweg auch viel hätte passieren können, was dann Kostensteigerungen nach sich gezogen hätte.

Glückwünsche vom Freistaat

Seitens des Freistaats überbrachte Ministerialbeauftragter Bernhard Buchhorn Glückwünsche zur Fertigstellung. Er attestierte dem Landkreis, dass dieser erfolgreich und sparsam gebaut habe. Die 5,7 Millionen, die es vom Freistaat als Förderung für die Generalsanierung gibt, seien sehr gut investiert, so Buchhorn. "Sie tun etwas für den Schulstandort in ihrem Landkreis. Dafür herzlichen Dank!", so der Ministerialbeauftragte abschließend. 

Kritik und Lob vom Schulleiter

Zum Abschluss war es am Schulleiter der Anton-Jaumann-Realschule an das Mikrofon zu treten. Aus dem ehemaligen Altbau sei ein "Fast-Neubau" geworden, so Dr. Heinz Sommerer. Trotzdem hätten die Kürzungen vor Baubeginn eine „offene Wunde“ hinterlassen. Bei anderen Schulbaumaßnahmen im Landkreis hätte die Politik Kostensteigerungen von „anfänglich 9 und jetzt sogar 17 Millionen Euro“, schulterzuckend hingenommen, kritisierte der Schulleiter. "Aber trotzdem bin ich schon rundum glücklich mit dem Ergebnis", meinte Dr. Heinz Sommerer versöhnlich. Mit der neuen Aula habe die Schule ein neues Herz und einen fantastischen Veranstaltungsort bekommen. "Darüber ist der Musiker in mir wirklich begeistert", so der Schulleiter.

Zwei Wehrmutstropfen gäbe es aber dann doch noch, betonte Dr. Heinz Sommerer: Zum einen die "steinzeitliche Internetverbindung" die nur begrenzt Distanzunterricht möglich mache, zum andern die Außenanlagen - dort werden die Arbeiten erst im September beginnen. "Die Außenanlagen standen wohl nicht auf der Prioritätenliste des Landratsamtes", so der Schulleiter. Optisch bleibe die Schule deshalb noch eine ganze Weile eine Baustelle.

Dr. Heinz Sommerer verabschiedet sich in wenigen Wochen in den Ruhestand. Ihm sei es wichtig gewesen, die Baumaßnahme zu einem "guten Abschluss" zu bringen, bevor er an seine Nachfolgerin Alexandra Waschner-Probst übergibt. "Wer sie kennt, weiß die Schule in guten Händen", so Sommerer abschließend. 

 

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