Am vergangenen Samstag krönten sich die Regionalliga-Herren des TSV Nördlingen zum ungeschlagenen Meister in der 2. Regionalliga Süd. Doch ganz beendet ist die Mission für die Nördlinger Basketballer noch nicht. Coronabedingt ausgefallene Spiele müssen noch nachgeholt und das Motto dabei lautet, die 2. Regionalliga ohne eine Niederlage zu verlassen. Den Anfang machten die Rieser am Dienstagabend gegen den DJK SB München, den man trotz offensiver Schwierigkeiten mit 84:75 besiegen konnte.
Stau führt zu Problemen bei der Anfahrt
Erst eine halbe Stunde vor Spielbeginn erreichten die frischgebackenen Aufsteiger, aufgrund eines Staus bei der Anfahrt, die Münchner Spielstätte. Trotzdem gelang ihnen der Start in das Spiel gut. Sie fanden den Weg zum Korb, kamen dort zu Punkten und erspielten sich so einen schnellen 9:0 Lauf. Doch der Sportbund ließ sich davon nicht einschüchtern, begann nun seine Dreier zu treffen und hielt dagegen. Der Nördlinger Kapitän Josef Eichler antwortete prompt seinerseits mit verwandelten Würfen und es entwickelte sich ein munteres hin und her. Mit 20:11 nach dem ersten Abschnitt konnten sich die Gäste zumindest einen kleinen Vorsprung herausspielen.
Eichler mit 30 Punkten
Im Anschluss taten sich die Rieser allerdings zunehmend schwerer. Auch wenn die Defensive sicher stand, hatte man Probleme, sich offensiv einen flüssigen Rhythmus zu erspielen. Auch die Versuche von außerhalb wollten nun nur noch selten fallen, was die Münchner nutzten. Sie zogen energisch zum Korb, ließen sich foulen und verwandelten die Freiwürfe oder bewiesen ein gutes Händchen aus dem Dreierbereich. So schmolz der Vorsprung des TSV bis Trainer Hajjar sich bei einem Spielstand von 24:24 zur Auszeit gezwungen sah. Diese unterbrach den Lauf des Gastgebers und ließ sein Team wieder etwas an Oberhand gewinnen. Vor allem die Arbeit seiner beiden Center Seeberger und Eichler brachte den Spitzenreiter wieder in Front. Ersterer schnappte sich einen Rebound nach dem anderen und erarbeitete sich unermüdlich seine Punkte am offensiven Brett. Eichler nutzte mehr und mehr seine Überlegenheit im Post aus, wo er nicht mal von mehreren Münchnern gleichzeitig zu stoppen war und einige seiner am Ende 30 Punkte erzielte. So brachte er seine Mannschaft mit 39:29 in Front, bevor es in die Pause ging.
Knappe Führung vor dem Schlussviertel
Auch nach der Pause ließ sich die Truppe aus der Landeshauptstadt nicht abschütteln, im Gegenteil. Durch aggressive Verteidigung schaffte sie es abermals sich heranzukämpfen und auf zwischenzeitlich 43:44 zu verkürzen. Doch eines zeichnet den TSV in dieser Saison besonders aus: auch auf schwierige Phasen immer eine Antwort zu haben und gute Lösungen zu finden. Dies gelang ihm auch in diesem schwierigen Viertel. US-Amerikaner Scottie Stone übernahm die Verantwortung in der Offensive und streute einen Dreier ein. Der überragende Seeberger sammelte weiter die Abpraller ein und brachte sie im Korb unter. Die Verteidigung war nun wieder aggressiver und hinderte den Gegner am Punkten. Hajjars Mannschaft verschaffte sich so wieder etwas Luft und ging mit einer 59:49 Führung ins Schlussviertel.
Auch nach 21 Spielen ungeschlagen
Auch in diesem boten die Gastgeber den Unbesiegten aus dem Ries stark Paroli und machten es nochmal eng. Durch starken defensiven Einsatz und gutes Zusammenspiel im Angriff schafften sie es erneut den Rückstand wettzumachen und stellten bei noch rund fünf Minuten zu spielen sogar auf 69:68. Damit waren sie kurz vor Schluss wieder in Führung und machten ordentlich Druck auf die Nördlinger, die unbedingt ungeschlagen bleiben wollen. Und dies zeigten sie in dieser Schlussphase auch. Sie kämpften um jeden Ball und zwangen den Sportbund zu Ballverlusten. Aufbauspieler Philipp Steinmeyer traf einen wichtigen Dreier aus der Ecke, und Stone bewies starke Nerven. Immer wieder wurde er gefoult und durfte es von der Freiwurflinie versuchen. Dort verwandelte er 7 seiner insgesamt 8 Versuche und half so nochmals davonzuziehen. Die Münchner fanden gegen die starke Verteidigung der Rieser keine guten Lösungen mehr und konnten trotz eines starken Kampfes nichts mehr gegen die Niederlage tun. Damit siegt der TSV mit 84:75 trotz eines guten Gegners auch im 21. Spiel und durfte sich dann über einen ganz besonderen Moment freuen. Die Ligaleitung überreichte dem Meister feierlich den wohlverdienten Pokal für den Aufstieg in die 1. Regionalliga.
Am Samstag steht für die Aufsteiger dann das nächste Nachholspiel und gleichzeitig die letzte Auswärtsfahrt der Saison an. Gegen die Dachau Spurs soll Sieg Nummer 22 für das Erfolgsteam her. (pm)