Die gute Nachricht zuerst: Den Gästen wurden zur Halbzeit nur 26 und insgesamt nur 61 Punkte erlaubt. Die schlechte Nachricht: Selbst konnte man sogar nur 57 Punkte verbuchen. Dabei war der Start vielversprechend: Erste Defense, erster Steal, die ersten zwei Punkte, erster Block, erster Rebound. Innerhalb von nur einer Minute konnte Sami Hill, beste Spielerin des Abends, an vier der fünf statistischen Kategorien einen Haken machen – sie war also auf bestem Wege zu einem Quadruple-Double. Doch so gut wie es begonnen hatte, so zerfahren ging es weiter. Unzählige Turnover durch schlechte Pässe und vergebene Korbleger zeichneten den Kampf an beiden Enden des Spielfeldes in der ungewohnt stillen Hermann-Kessler-Halle. So ging es mit einem 12:19 in die erste Viertelpause.
So nervös wie die Angels im ersten Viertel gewirkt hatten, so hellwach kamen sie zu Beginn des zweiten Viertels aufs Feld: Anissa Pounds mit einem Dreier, der den Startschuss zu einem 15:4-Lauf darstellen sollte. Daran konnten auch zwei Osnabrücker Auszeiten nichts ändern, jedoch verpassten es die Angels, den Schwung mitzunehmen, und die Führung noch weiter auszubauen, sodass es mit einem kümmerlichen 27:26 in die Halbzeitpause ging.
Mithilfe von sieben in der Halle montierten Kameras und namhafter Pressevertreter durfte man sich also auf einen spannenden zweiten Durchgang freuen. Doch diese Vorfreude wurde schnell gedämpft, denn ganze viereinhalb Minuten dauerte es, bis Geburtstagskind Anissa Pounds die ersten Nördlinger Punkt im gefürchteten dritten Viertel markieren konnte – per Freiwürfe. Nach 7 Minuten war Osnabrück mit einem 13:2-Lauf schon fast über alle Berge, da musste Coach Tony Imreh schon seine zweite Auszeit nehmen. Geschlagene acht Minuten mussten die Nördlinger auf die ersten Feldpunkte warten – wieder von Anissa Pounds, die alleine auf weiter Flur die Gastgeberinnen im Rennen hielt und zur Viertelpause ein 39:43 markierte.
Entscheidung im letzten Viertel
Das letzte Viertel musste also die Entscheidung bringen und wieder startete man aus Nördlinger Sicht gut hinein ins Spiel. Von einem 42:43 über ein 47:48 bis zum 52:52 konnte man stets den Anschluss halten, doch nie in Führung gehen und so musste man hilflos zusehen, wie den Angels Angriff um Angriff, erneut einer Siebener-Rotation geschuldet, die Kräfte schwanden, bis beim 52:58 nur noch 60 Sekunden vor Schluss die Nördlingerinnen stehend K.O. keine Chance mehr auf einen Schlussspurt hatten, auch wenn es der überragenden Sami Hill, von der man denken könnte, sie wollte den Leistungsausfall einer Elina Koskimies kompensieren, die mit einem punktlosen Auftritt einen rabenschwarzen Tag erwischt hat, vorbehalten war, mit einem Dreier aus neun Metern, ein sehr umkämpftes, nicht schön anzuschauendes Spiel zu beenden.
Somit scheiden die Angels aus dem Pokal aus und müssen sich nun vollkommen auf den Ligabetrieb konzentrieren, der am Sonntag um 16:00 mit einem Heimspiel gegen die Rutronik Stars Keltern weitergeht.
Gegen Osnabrück spielten:
Laken James (6), Lena Grad (dnp), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (0), Sami Hill (22), Johann Klug (6), Mariam Haslé-Lagemann (7), Anissa Pounds (16), Lucy Michel (0)
Bei Osnabrück fielen auf:
Frieda Bühner (18, 15 Rebounds), Marie Reichert (13, 8!! Blocks), Paisley Johnson (13), Angela Rodriguez (14) (pm)