„Die Vereinsamung der Menschen, insbesondere der älteren Generation, war für uns alle eine schmerzliche Erkenntnis. Umso glücklicher sind wir, dass wir nun stufenweise zu einer Normalität des Alltags zurückfinden“, sagte der Vorsitzende Gottfried Hänsel in seiner Begrüßung.
Auch den Mitgliedern war die Freude über die Rückkehr zur Normalität anzumerken, was sich auch der großen Resonanz der Veranstaltung widerspiegelte. Trotz der positiven Grundstimmung durch den Besuch des Nikolaus (Kulturreferent Josef Barta) sowie dem gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern zur musikalischen Begleitung von Luise Brandl stand der Nachmittag auch unter den Eindrücken des Kriegs in der Ukraine. „Seit dem 24. Februar hat sich mit dem Krieg in Europa eine bedrückende Lebensstimmung unter uns aufgetan“, erklärte Hänsel auch mit Blick auf den Landkreis, wo mittlerweile über 1200 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen wurden.
Hänsel schlug damit auch den Bogen zur Adventszeit, die sich vom lateinischen Begriff „Adventus“ ableitet, der Ankunft bedeutet.
Die Bedeutung der Adventszeit stand auch im Mittelpunkt des facettenreichen Vortrags von Monsignore Herbert Lang. Der 86-Jährige rief dabei den Ideengeber des Adventskranzes Johann Hinrich Wichern in Erinnerung, der zwischen 18908 und 1881 in Hamburg lebte. Lang zeichnete auch die Entwicklung der Christen in Deutschland nach und stellte fest, dass mittlerweile die Zahl der Nicht-Christen (41,9 Millionen) im Land größer ist als die Zahl der Christen (41,2 Millionen).
Auch Lang ging auf den Ukraine-Krieg und den Krisen-Modus der Gesellschaft ein. Hoffnung spenden könne gerade in dieser Zeit die Botschaft von der Geburt Jesu. „Weihnachten ist mehr als ein bisschen tröstliche Stimmung. Auf das Kind in der Krippe, auf das eine Kind kommt es an. Auf den Sohn Gottes, der Mensch geworden ist“, zitierte Monsignore Lang den Theologen Karl Rahner. (pm)