Die Atmosphäre auf dem Hamburger Rathausmarkt und den Strecken mitten im Herzen der Hansestadt war sensationell. Über 250.000 Zuschauer verfolgten an den vier Wettkampftagen die Rennen, was nicht nur bei den knapp 10.000 Athletinnen und Athleten, die bei den Welt-Titelkämpfen der Elite, des Nachwuchses und der Altersklassen aber auch in den open Races sowie den deutschen Meisterschaften der Para-Aktiven am Start waren, für große Freude sorgte.
Erstmals wurden die Einzelwettbewerbe im Rahmen des Hamburg Wettkampfes der World Triathlon Championships Series (WTCS) im neuen Eliminator Format über die Super Sprint Distanz (300 m schwimmen, 7,5 km Radfahren und 1,6 km laufen) ausgetragen. Hierbei folgen auf einen Vorlauf sowie einen Hoffnungslauf drei Finalrunden, wobei am Ende die ersten beiden Finaldurchgänge jeweils die zehn langsamsten ausscheiden.
Ein schnelles, kurzweiliges, Zuschauer und TV gerechtes Format, dass sich durchaus Hoffnung machen kann, mittelfristig ins Programm der Olympischen Spiele aufgenommen zu werden, begeisterten Sportler und Zuschauer gleichermaßen.
Herausforderungen und Ergebnisse
Jan Henrik ging in seinem ersten internationalen Rennen in der Altersklasse M16-19 auf Medaillenjagd. Die 42 Athleten durften am Freitag in die fast 22 Grad warme Alster springen und nach 750m schwimmen und sich nach dem Absolvieren des ersten Wechsels auf die 20km lange Radstrecke machen. Die zweite Disziplin führte über zwei Runden durch die Hamburger Hafencity und wurde als Windschattenrennen durchgeführt.
Abschließend musste nur noch ein fünf km langer Lauf entlang der Alster überstanden werden, bevor es unter dem Applaus von hunderten Zuschauer vor dem Hamburger Rathaus durch den Zielbogen ging. Der junge Oettinger Athlet erwischte aufgrund von Wechselpech leider keine Radgruppe und musste die Radstrecke somit alleine und ohne den wertvollen Windschatten absolvieren, sodass er am Ende recht weit abgeschlagen auf die Laufstrecke ging und als 35ter schlussendlich ins Ziel einlief. Nichtsdestotrotz bleibt eine unglaubliche emotionale Erfahrung im Rahmen der ersten internationalen Meisterschaft.
Am Sonntag ging es dann für Simone Lechner in der Mixed Relay über die Supersprintdistanz zur Sache. Hier gehen jeweils zwei Männer und zwei Frauen als Team ins Rennen und absolvieren nacheinander einen Supersprint über 300m schwimmen, fünf km Radfahren und 1,5 km Laufen.
Die Stimmung am Rathausmarkt war sensationell, eine halbe Stunde zuvor war das deutsche Profi Mixed Relay Team Weltmeister geworden und die Zuschauer feierten die 145 Staffelteams der Altersklassen, darunter 26 deutsche Teams frenetisch an.
Das deutsche Team bestehend aus Ole Jacobson, Simone Lechner, Dr. Christoph Siemsch und Martina Lang holte alles aus sich heraus und erkämpfte sich den 11. Platz von 29 Staffeln der AK 50-59.
Obwohl es für Simone nach 2007 bereits die 2. WM Teilnahme in Hamburg war, war es ein tolles Erlebnis, das am Abend mit der Siegerehrung, einem Feuerwerk und der Abschlussparty an der Alster einen gebührenden Abschluss fand. (pm)