Tarifverhandlungen

Zott: Gewerkschaft fordert 411 Euro mehr Lohn pro Beschäftigten

Bild: Jenny Wagner
Nach der ersten Tarifverhandlungsrunde ist die Gewerkschaft unzufrieden mit dem Angebot. Daher rief diese die Mitarbeitenden der Molkerei Zott zu einem Warnstreik auf. Mehrere hunderte Beschäftigte folgten der Einladung.

Mit dem Warnstreik protestieren die Beschäftigten nach Angaben der NGG gegen das aus ihrer Sicht „enorm zögerliche Verhalten der Arbeitgeber am Tariftisch“. Diese hatten in der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von drei Prozent in diesem und weiteren zwei Prozent im kommenden Jahr angeboten. Die Geschäftsführerin der NGG Schwaben, Laura Schimmel, spricht von einem „absoluten Magermilch-Angebot“. Die Gewerkschaft fordert einen fixen Lohnzuschlag von 411 Euro pro Monat für jeden einzelnen Beschäftigten.

Mehr Lohn und mehr Benefits für Auszubildende

Außerdem will die Gewerkschaft eine „Azubi-Offensive“ für die Molkereien und Käsereien in Bayern starten: Auszubildende sollen 100 Euro Lohn pro Monat mehr bekommen. Darüber hinaus will die NGG eine Fahrkostenerstattung zur Berufsschule, mehr Zeit zum Lernen für die Abschlussprüfung und Prämien beim erfolgreichen Berufsabschluss erreichen.

Klaus Bauer, Betriebsratsvorsitzender der Molkerei Zott in Mertingen, bedankte sich bei den vielen Beschäftigten, die dem Streik-Aufruf gefolgt sind: "Ihr zeigt heute euer Gesicht und das bedeutet Mut. Diejenigen (Anm. d. Red.: Damit meinte Klaus Bauer die Mitarbeiter, die dem Aufruf nicht gefolgt sind), die Angst haben, die sehen uns und haben dann vielleicht beim nächsten Mal den Mut."

"Wir wollen unseren Teil vom Kuchen!" - Laura Schimmel

Vor dem Warnstreik in Mertingen sagte NGG-Geschäftsführerin Laura Schimmel: „Die Arbeitgeber haben dazu bislang kein akzeptables Angebot vorgelegt. Mit dem Milch-Warnstreik in Mertingen wollen die Beschäftigten vor der zweiten Bayern-
Tarifrunde am kommenden Mittwoch deshalb ein deutliches Zeichen in Richtung Arbeitgeberverband setzen. Die landesweit gut 19.000 Beschäftigten lassen sich nicht mit einem Minimal-Angebot einfach so abspeisen. Bei den gestiegenen Preisen für Energie, Wohnen und Nahrungsmittel müssen sich die Arbeitgeber jetzt bewegen. Sonst bewegt sich in der Firma bald auch nichts mehr." (pm/jw)

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