Ehrung

Der Rieskrater ist in der Weltspitze angekommen

Mit der Aufnahme auf die Liste der international bedeutendsten geologischen Naturdenkmäler ist das Nördlinger Ries nun eine Naturstätte von besonderem Rang. Bild: Manuel Habermeier
Aufgrund der Entstehungsgeschichte ist das Nördlinger Ries ein einzigartiges Naturdenkmal. Daher wurde das Ries nun in die Liste der wichtigsten geologischen Stätten weltweit aufgenommen.

Am Mittwoch wurde dem Nördlinger Ries im Almarin in Mönchsdeggingen eine Art Ritterschlag zuteil. Bayerns Umweltminister überreichte in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste wie den Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid und Ulrich Lange sowie Landrat Stefan Rößle eine Urkunde der International Union of Geological Sciences (IUGS), womit das Nördlinger Ries jetzt offiziell zu den 200 bedeutendsten Geotopen weltweit gehört.

Unter anderem stehen auf dieser Liste der Vesuv, das Yosemite Valley oder die Etosha-Pfanne. Umweltminister Glauber sah den Rieskrater daher „in der Weltspitze der geologisch wichtigsten Orte“ angekommen und bezeichnete ihn als „unseren bayerischen Grand Canyon“. Landrat Rößle sprach davon, dass „der Region nach der Anerkennung des Geopark Ries zum UNESCO Global Geopark von rund drei Jahren nun noch die Krone aufgesetzt“ worden sei.

Daher hatten es sich auch die Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid und Ulrich Lange nicht nehmen lassen, an dieser Ehrung teilzunehmen – trotz eines engen Terminkalenders im Wahlkampf. Oder wie es Christoph Schmid ausdrückte: „Man muss sich verdeutlichen, wie wichtig unsere Region weltgeschichtlich ist und welche Bedeutung unser Rieskrater hat. Daher ist das ein stolzer Tag für das Ries.“

Nördlingens Oberbürgermeister verspürt „Dank und Stolz“

Insgesamt hatten sich 174 Kandidaten aus 64 Ländern um die Aufnahme auf die Liste beworben. Diese wurde von 100 Gutachtern aus verschiedenen geologischen Disziplinen bewertet, unterstützt wurden diese von einem 20-köpfigen, globalen Expertenteam.  Am Ende standen 100 Naturstätten, die die Liste auf 200 Einträge erweiterte. Dass das Nördlinger Ries gern auf dieser Liste gesehen wird, wurde bereits 2018 deutlich. Damals hatte IUGS-Präsident Asier Hilario einen Besuch im Ries genutzt, um seinen Wunsch einer Bewerbung auszudrücken.

Diese hat nun ihren erfolgreichen Abschluss gefunden, was Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner „mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt“. In seinen Dankesworten erinnerte er auch an die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geopark Ries e.V., „deren unermüdlicher Einsatz unter der Leitung von Heike Burkhardt“ diesen Erfolg erst ermöglicht haben. Auch dem RiesKraterMuseum komme ein großer Verdienst zu.

Erst zwei bayerische Orte auf der IUGS-Liste

Damit ist das Nördlinger Ries der zweite bayerische Vertreter auf der IUGS-Liste der bedeutendsten geologischen Naturdenkmäler. Bereits im Jahr 2022 schafften es die Solnhofer Plattenkalke als Fundort des Urvogels Archaeopteryx unter die ersten Hundert Top-Geotope.

Neben dem Titel als UNESCO Global Geopark war das Nördlinger Ries auch bereits als Nationaler Geopark ausgezeichnet worden. Fünf der hundert schönsten Geotope Bayerns befinden sich im Ries. Für die Zukunft sind neue Besucherzentren geplant, um das Erlebnis Geopark Ries weiter auszubauen, wie Landrat Rößle betonte.

Redakteur. Unterwegs für blättle und online. Geboren in Augsburg ist er über Freiburg, Wien und München endlich im schönen Donau-Ries angekommen. Hier hat er besonders die Themen Kunst, Kultur, Geschichte und Sport im Blick.

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