Bereits in drei vorherigen Sitzungen im Februar hatte der Mertinger Gemeinderat intensiv über den Haushaltsplan 2022 und den Finanzplan für die Folgejahre bis 2025 beraten. In der Gemeinderatssitzung vom 08. März konnte der Haushalt jetzt final verabschiedet werden. Basis dafür ist eine Prioritätenliste mit ursprünglich 186 Punkten, die die Ratsmitglieder bereits 2021 erarbeitet hatten und die regelmäßig abgearbeitet bzw. ergänzt wird. Das Gesamtvolumen - bestehend aus Verwaltungs- und Vermögenshaushalt - beläuft sich demnach auf rund 21,9 Millionen Euro, was eine Steigerung von 3,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Ein Großteil der Investitionen und Projekte stehe dabei frei unter dem Motto "Nachhaltig in die Zukunft", wie Bürgermeister Veit Meggle erklärte.
Viele Investitionen für kommende Jahre geplant
Darunter fallen laut Gemeindeoberhaupt u.a. konkrete Maßnahmen wie die Installation von Lüftungsanlagen für Kindergarten und Schule (735.000 Euro, wovon 550.000 Euro gefördert werden), die Renovierung der Turnhalle (361.000 Euro), oder die Vereinsförderung (rund 300.000 Euro), aber auch langfristige Projekte wie der Neubau des Mertinger Wasserhauses, die Fertigstellung vom "Haus der Vereine", die Erneuerung der Kanalisation und Wasserleitungen (rund 300.000 Euro pro Jahr), Planungen für eine Verbundleitung mit der Wasserversorgung Rain und Oberndorf oder Investitionen für die Digitalisierung der Schule (51.000). Erneut wird auch der Grunderwerb (1,6 Millionen Euro) eine gewichtige Position im Haushalt darstellen. "Dies ist wichtig, um auch zukünftig eine Weiterentwicklung der Gemeinde zu ermöglichen", ergänzt Meggle.
Kritik und Zuspruch für Haushaltsplan
Obwohl der Haushalt letztendlich einstimmig verabschiedet wurde, wurde trotzdem Kritik laut, gerade in Hinblick auf die fehlenden Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft. "Wir müssen mehr mit Weitblick planen und uns als Gemeinderat ständig hinterfragen, was wir finanziell verbessern können", merkte Gemeinderat Josef Saule (Unabhängige Bürgerliste Mertingen) an. Konkret sprach er dabei über die niedrigen Baupreise im Mertinger Gewerbegebiet, die laut Sailer in keinem Verhältnis zur besonderen Verkehrsanbindung und Lage Mertingens, direkt an der B 2 und B 16, stehen würden. Anders wurde der Haushaltsplan von Ulrike Hampp-Weigand (SPD und Freie Bürger) bewertet. Sie sprach - trotz der enormen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr - von einem durchweg soliden Haushalt, dem man auf alle Fälle zustimmen sollte.