Mit Unverständnis reagieren die Verantwortlichen der Bürgerinitiative „Keine Kreisstraße durchs Donau-Ried“ auf die jüngsten Aussagen des Buttenwiesener Bürgermeisters Kaltner zum geplanten Ausbau der Ortsverbindungsstraße. Dieser zeige sich nun von den Aussagen der Bürgerinitiative persönlich angegriffen.
„Kaltner nimmt für sich selber in Anspruch, Sachpolitik in dieser Angelegenheit zu betreiben“, so Michael Mayer, Vorsitzender der BI, tatsächlich aber stehe der Rathauschef vor dem „Scherbenhaufen“ seiner eigenen jahrelangen Fehlplanung. Mayer zählt auf: Nach wie vor fehle ein schlüssiges Gesamtkonzept für den ganzen Bereich von Donaumünster bis Pfaffenhofen, die Hochwassersituation sei noch immer ungeklärt und Grundstücksfragen offen. Zudem hätten sich die geplanten Baukosten mittlerweile mehr als verdoppelt und die Frage nach Zuschüssen sei ebenfalls unklar.
Wenn Kalter angesichts dieser „erdrückenden Zwischenbilanz“ dann noch Aussagen mache wie zuletzt „Heuer ausschreiben, nächstes Jahr bauen“, zeige dies, dass er „Realitäten verkennt“ und die Hoheit über das laufende Verfahren verloren habe, so Mayer.
Heftige Kritik an Bürgermeister Kaltner
Mit seinem jüngsten Vorstoß, die ersten 650 Meter vorab ausbauen zu wollen, habe der Bürgermeister den Bogen endgültig überspannt, stellt Manfred Hurler, Sprecher der Bürgerinitiative, fest und ergänzt: „Kaltner verhandelt hinter verschlossenen Türen mit der Regierung von Schwaben über Fördergelder und scheut auch nicht davor zurück, in zweckfremde Fördertöpfe zu fassen.“ So solle das Teilstück angeblich aus einem Programm zur Entschärfung unübersichtlicher Straßenkreuzungsbereiche finanziert werden.
Hurler stellt klar, dass die derzeitige Einmündung der Straße auf die Kreisstraße DLG 23 nicht als Unfallschwerpunkt eingestuft sei. „Hier wird getrickst“, bringt Hurler das Vorhaben Kaltners auf den Punkt, und adressiert an die verantwortlichen Stellen bei der Regierung von Schwaben: „Die Augsburger Behörde darf sich nicht zum Steigbügelhalter einer verfehlten Straßenplanung des Bürgermeisters machen“.
Wenn Kaltner, der die Planungen zum Neubau der Straße in seiner früheren Funktion als verantwortlicher Straßenplaner am Landratsamt Donau-Ries maßgeblich initiiert und forciert hat, nun ernsthaft sagt, die „Breitseite“ auf seine Person hätte ihn nachdenklich gemacht, so könne er nach Meinung von Michael Mayer nur zu dem Schluss kommen, die bisherigen Planungen nun auf „Null zu setzen“ und den „Reset-Knopf“ zu drücken.
Anlieger sollen nicht zu kurz kommen
„Der Bürgermeister muss zurück an den Verhandlungstisch und darf sich einer sachorientierten Diskussion nicht weiter verschließen“, sagt Mayer und fordert Kaltner auf, seine diesbezügliche Blockadehaltung aufzugeben und die Gesprächsangebote von Bund Naturschutz und Bürgerinitiative anzunehmen.
„Aus unserer Sicht steht einer bedarfsgerechten Sanierung der Straße unter Berücksichtigung der Belange von Anliegern und Grundstückseigentümern nichts im Weg“, so Mayer. Er zieht mit einem Augenzwinkern einen Vergleich mit den aus der Sagenwelt des Donau-Riedes bekannten Irrlichtern: „Wer wie Kaltner den nächtlichen Irrlichtern des Riedes hinterher rennt, findet den rechten Weg nicht mehr und ist für alle Zeit im Moor verloren“. (pm)