Dabei waren die Nördlinger von Anfang an das bessere Team und entschieden die Partie trotz einiger Nachlässigkeiten in der Verteidigung letztlich deutlich für sich.
Nach der intensiven Sommervorbereitung und einer langen coronabedingten Spielpause ging es für die Rieser, die auf ihren Aufbauspieler Benedikt Schwarzenberger, sowie die Youngster Julius Kluger und Pascal Schröppel verzichten mussten, in den Vorort von München zum Saisonauftakt. Dort wollten sie konzentriert und hochmotiviert in das Spiel und die neue Saison starten, was ihnen auch gelang. Durch gute Defensive und Treffsicherheit im Angriff konnte sich die Mannschaft von Trainer Mohammed Hajjar früh absetzen und mit einer 17-Punkte-Führung in die erste Viertelpause gehen. Einen guten Start erwischte dabei vor allem auch Profispieler Filip Kamenov der mit mehreren Treffern von jenseits der Dreipunktelinie für den recht komfortablen Spielstand sorgte.
Komfortable Führung zur Halbzeit
Im zweiten Viertel kamen nun auch die Gastgeber aus Milbertshofen besser in die Partie und konnten kleine Nachlässigkeiten in der Defense der TSVler mit erfolgreichen Dreiern bestrafen. Im Gegenzug gelang es den Nördlinger Korbjägern dafür, ihre „Riesen“ unter dem Korb gut in Szene zu setzen und so konnten Robin Seeberger und Josef Eichler immer wieder trotz hartem Kontakt mit dem Gegner punkten. Die Defensive, die Hajjar immer wieder verbessert und aggressiver sehen wollte, gelang vor allem Philipp Steinmeyer im Verlauf des Viertels stark, der den Aufbauspieler der Kontrahenten immer wieder so unter Druck setzte, dass dieser den Ball verlor und dies in schnelle, einfache Punkte umgemünzt werden konnte. Ebenfalls wichtig, um die Führung zu verteidigen, waren die Spieler von der Bank, die sich gut einbrachten und in Person von Max Gentner und Max Scherer mit zwei verwandelten Distanzwürfen halfen, auch zur Halbzeit mit 28:47 in Führung zu liegen.
Milbertshofen zeigte sich in Hälfte zwei verbessert
In der zweiten Hälfte reagierten die Gastgeber und stellten in der Defensive auf Zonenverteidigung um, was Wirkung zeigte, denn die Nördlinger fanden anfangs wenig Lösungen gegen diese Variante. Das Spiel wurde hektischer, beide Seiten verloren den Ball und spielten Fehlpässe. Freiwürfe wurden auf Seiten der Gäste leichtfertig vergeben und das Angriffsspiel verlor an Fluss und Struktur. So gelang es diesmal den Münchnern, offensiv effektiver zu sein und das Viertel knapp mit 21:19 für sich zu entscheiden.
Der US-Amerikaner Scottie Stone, der den Spielaufbau zu großen Teilen erfolgreich übernahm, konnte dann im letzten Spielabschnitt seine Truppe wieder auf Kurs bringen, indem er vor allem auch mit eigenen Punkten, die er mit Dreipunktewürfen oder physischem Zug zum Korb erzielte, das Offensivspiel belebte. Die Rieser konnten nun auch ihre Stärke, das schnelle Umschalten nach erfolgreicher Verteidigung, wieder besser nutzen und überrannten die zunehmend erschöpften Gastgeber. Den Schlusspunkt setzte dann Seeberger mit einem krachenden Fastbreak-Dunking, der die eigene Bank nochmal zum Jubeln brachte und einen sehenswerten Abschluss darstellte. So kehrte der TSV 1861 Nördlingen am Ende mit einem ungefährdeten 58:87 Erfolg aus der Landeshauptstadt zurück.
Neben dem guten Zusammenspiel in der Offensive war vor allem, die über weite Strecken konzentrierte Defensive ausschlaggebend für den ersten Saisonsieg der Rieser Korbjäger. Trainer Hajjar zeigt sich mit dieser insbesondere im Anfangs- und Schlussviertel zufrieden, merkt aber auch an: „Es gibt noch viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen.“ Für seine Mannschaft gilt es am kommenden Sonntag auch in heimischer Halle zu überzeugen und gegen den TSV 1862 Passau einen weiteren Sieg einzufahren. Tip-off ist um 16:00 Uhr und Tickets sind online erhältlich. (pm)
Für Nördlingen spielten:
Kamenov (20 Punkte), Stone (21), Gentner (3), Scherer (3), Steinmeyer (17), Seeberger (8), Eichler (15), Mußgnug, Seidel