In der Hinrunde konnte man gegen die Onlineprinters aus Mittelfranken, in der heimischen Mehrzweckhalle nach einem knappen und hart umkämpften Spiel, den ersten Saisonsieg einfahren. Obwohl diese eher im unteren Drittel der Tabelle stehen, und die Rieser somit als vermeintlicher Favorit in die Partie gingen, war klar, dass es keine leichte Aufgabe werden würde, denn körperlich waren die Gastgeber überlegen.
Doch das ließ die Rieser unbeeindruckt, denn von der ersten Sekunde an, machten sie den Hausherren klar, dass diese keine einfachen Pässe oder Körbe bekommen werden. Aufbauspieler und Brüder Bene und Leo Schwarzenberger startetet gewohnt aggressiv, aber auch ihre Teamkollegen anderen ließen ihren Gegner keinen Platz. So konnte man gleich zu Beginn viele Bälle erobern. Allerdings mussten die Nördlinger kurz die Luft anhalten, als Leo Schwarzenberger verletzte liegen blieb und ausgewechselt werden musste. Offensiv waren es zunächst die beiden Center Eichler und Seeberger, die die Körbejagd für die Nördlinger eröffneten. Doch auch Flügelspieler Stone fand im ersten Viertel schon seinen Rhythmus und traf gut von außen. So konnte man sich früh mit 15:6 etwas absetzen. Unterstützt wurden die Jungs dabei wieder von den gewohnt lautstarken Fans, die auch dieses Mal den heimischen Fans nur wenig unterlegen waren. Als Kapitän Eichler dann zwei Dreier nacheinander versenkte, musste Trainer Claus Winkelspecht nach 21:10 Rückstand die erste Auszeit nehmen. Aber auch danach fand sein Team kaum Mittel gegen die harte Verteidigung der Nördlinger. Auch Guards Minguillon und Nachwuchsspieler Jakob Scherer konnten viel Energie von der Bank bringen. Minguillon konnte sich mithilfe seiner Schnelligkeit durchsetzen, und war so kaum zu halten. Nach einem guten Viertel ging der TSV dann mit einer 29:20 Führung in die erste Unterbrechung.
Auch im zweiten Viertel ließen die Rieser nicht nach. Doch auch die Franken konnten defensiv anziehen. So kam es in den ersten Minuten zu viele Ballverlusten beider Teams. Minguillion konnte in dieser Phase das offfensive Ruder an sich reißen und erst nach eigenem Steal und dann noch von jenseits der Dreipunktelinie punkten. Doch die Neustädter ließen nicht locker. Immer wieder kämpften sie sich, häufig auch in Person von Flügelspieler Lachner wieder ran. Als die Nördlinger dann etwas fahrlässig wurden, gelang es ihnen sogar, nach offensivem Rebound auf 39:33 zu verkürzen. Dann zahlte sich wieder die Erfahrung des Teams von Trainer Ajtony Imreh aus, denn nach genommener Auszeit, war es vor allem Bene Schwarzenberger, der zunächst Eichler für einen freien Dreier einsetzte, und dann selbst punktete, und somit die Führung wieder auf einen zweistelligen Abstand ausbauen konnte. Anschließend folgte eine kurze Phase mit wenig Wurfglück und vielen Fouls, die aber kurz vor der Halbzeit dann von Guard Stone mit zwei erfolgreichen Dreiern beendet wurde. So ging es mit einem 53:37 Vorsprung in die Halbzeitpause.
In den letzten Spielen, war vor allem das dritte Viertel immer wieder die entscheidende Phase, in der der TSV das Spiel an sich riss. Allerdings taten sie sich sehr schwer, ihre Offensive, ähnlich erfolgreich wie noch vor der Halbzeit auszuspielen. Dazu kam, dass in dieser Viertel nur ein Dreier sein Ziel fand. Für Neustadt war es Guard Jenniat, der die Aufholjagd mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf begann. Eichler und Stone hielten den Abstand zunächst bei 18 Punkten, doch den Neustädter gelang es immer mehr ihre Würfe zu treffen. Als Lachner auf 49:62 verkürzen konnte, sah sich Head-Coach Imreh erneut zu einer Auszeit gezwungen. Allerdings konnte er den Lauf der Hausherren nicht beenden. Diese spielten in dieser Phase besonders energiereich und bissiger. Stück für Stück kämpfen sie sich ran, und dann war es ihr Topscorer, der die Führung sogar nur noch auf acht Punkte verkleinerte. Die Antwort hatte wieder Stone, mit 33 Zählern Topscorer der Partie, der erneut von außen erfolgreich war, und die Schwächephase des TSV damit beenden konnte. Darauf folgte der Kapitän Eichler, der erneut in der Zone nur schwer aufzuhalten war und oft gefoult wurde, und sicher seine Freiwürfe verwandeln konnte, und die Führung doch wieder zweistellig zu machen. Nach einem etwas schwächeren Viertel ging man mit einem 68:58 Vorsprung in die letzte Periode.
Die Intensität, die im dritten Abschnitt etwas gefehlt hat, konnte man nun wieder spüren. Mit den Fans im Rücken wollte man nun den nächsten Sieg klar machen. Nachwuchstalent Felix Stoll begann das letzte Viertel mit gleich sechs Punkten in Folge nach Assist von Bene Schwarzenberger. Dann war es gleich zweimal hintereinander das Zusammenspiel von Scherer auf Stone, der beide Dreier sicher verwandeln konnte. Mit einem weiteren Steal von Stoll und Fastbreak Punkten von Scherer, überrollten die Rieser die Gegner förmlich. Schnell betrug der Abstand 21 Punkte. Auch eine weitere Auszeit der Heimmannschaft war nutzlos. Die Neustädter fanden keine Lösungen mehr offensiv erfolgreich zu werden, und defensiv konnten sie nicht mehr mit den Nördlingern mithalten, die sich im letzten Viertel förmlich in einen Rausch spielten. Die Spielfreude und Energie war ihnen nun regelrecht anzusehen. Auch Nachwuchsspieler Lukas Hahn, bekam am Ende noch etwas Spielzeit. Schlusspunkt setzte dann Julius Kluger, der immer wieder stark zum Korb zog, und häufig an der Frewurflinie punkten konnte.
Insgesamt war es ein starkes Spiel der Rieser. Bis auf kurze Phasen, spielte man kontrollierte und kreative Offensive, und konnte sich auch defensiv wieder durch Aggressivität und Intensität auszeichnen. Die TSVler wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, führten nahezu das ganze Spiel über und ließen auch am Ende nichts mehr anbrennen. Auch wenn sich an der tabellarischen Situation nichts änderte, konnte man den Druck auf die beiden besser positionierten Teams aus Haching und Vilsbiburg aufbauen und sammelt einen weiteren richtigen Sieg auf der Mission zur Playoff-Teilnahme. . Den Schwung aus dem fünften Sieg in Folge, gilt es nun mitzunehmen und positiv für sich zu nutzen. Die Rieser werden viel Selbstvertrauen brauchen, denn am kommenden Samstag kommt es zum nächsten Kracher. Mit dem MTSV-Schwabing aus München lauert ein ebenso junges Team mit ähnlicher Spielweise darauf, die Nördlinger Siegesserie endlich zu beenden. Im Hinspiel musste man sich in München knapp mit 83:76 geschlagen geben. Der TSV möchte sich dafür revanchieren und den sechsten Sieg in Serie feiern.
Tip-Off ist am Samstag, den 02.12.2023 um 19:30 in der Hermann-Kessler-Halle. (pm)
Für Nördlingen spielten:
Schwarzenberger L. (2), Schwarzenberger B. (8), Scherer (2), Kluger (4), Minguillon (9), Seeberger (11), Stoll (6), Stone (33), Eichler (19), Hahn