Bayernliga Süd

Herbe Niederlage für den TSV Rain

Julian Bosch im Zweikampf . Bild: Gerd Jung
Am Dienstagabend kassierte der TSV Rain beim Mitabsteiger aus der Regionalliga Bayern, dem SV Heimstetten, eine unglückliche 0:3-Niederlage. Bis zur 50. Minute war es ein ansehnliches Bayernligaspiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Doch nach der Gelb-Roten Karte für den Rainer Dominic Schröder verloren die Blumenstädter völlig die Kontrolle und mussten sich der Übermacht geschlagen geben.

Rains Cheftrainer Tjark Dannemann veränderte seine Startaufstellung nach dem 1:1 gegen den FC Ismaning an zwei Stellen: Julian Bosch und Fabian Triebel spielten für Muris Avdic und Lukas Müller, die beide auf die Bank rutschten.

Beide Mannschaften traten von Beginn an offensiv auf. Schon nach drei Minuten zeigte Rains Keeper Florian Rauh sein können, als er einen Fernschuss klasse parieren konnte. Aber auch der Heimstettener Schlussmann, Maximilian Riedmüller, behielt die Kontrolle und war einen Tick schneller am Ball als der vor ihm auftauchende Benjamin Krist, sonst hätte Rain bereits nach 10 Minuten die Führung erzielen können. Die Heimelf hatte zwar mehr Ballbesitzanteile, doch die beste Torchance hatten nach 19. Minuten die Gäste: Klasse freigespielt tauchte Gabriel Hasenbichler allein vor dem Torwart auf, brachte aber die Kugel nicht im Tor unter. Drei Minuten später die nächste Großchance für die Blumenstädter: Nach Ecke von Michael Senger wurde der Ball von einem Verteidiger der Gastgeber im allerletzten Augenblick auf der Linie geklärt. Im Gegenzug hatten die Gastgeber durch Kubilay Celik den Torschrei auf den Lippen, doch er scheiterte aus fünf Meter an Florian Rauh. Lukas Rigleski (32.) mit Fernschuss verpasste nur knapp den Führungstreffer für die Heimelf. Acht Minuten vor dem Pausenpfiff hatte Keeper Maximilian Riedmüller große Mühe, den Kopfball von Gabriel Hasenbichler aus neun Meter zu parieren. Torlos ging es nach einem guten Spiel beider Mannschaften in die Halbzeitpause.

Die Oberbayern kamen mit etwas mehr Power aus der Kabine und die Gäste hielten dagegen. Eine Fortsetzung des spannenden Spiels zeichnete sich ab. Aber nach 50 Minuten änderte sich aus Rainer Sicht alles: Nach einem völlig unnötigen harten Einsteigen in der Nähe der Mittellinie durch Dominic Schröder, schickte der Schiedsrichter den Übeltäter mit der Gelb-Roten Karte frühzeitig zum Duschen. Die Gastgeber nutzten die Unterzahl des Gegners konsequent aus und gingen durch einen Doppelschlag von Daniel Steimel (58.) und Kubilay Celik (63.) mit 2:0 in Führung. Abgesehen von einigen ungefährlichen Torabschlüssen gelang den Lechstädtern nichts Wesentliches mehr. Die Hausherren übernahmen völlig die Spielkontrolle und spielten die Partie souverän zu Ende. Den Schlusspunkt setzte Maximilian Gurschke (78.), der einen abgewehrten Kopfball aus kürzester Distanz über die Linie drückte. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Andreas Egner jubelten die Hausherren gemeinsam mit ihren lautstarken Fans über den verdienten Sieg, während die Gäste, in dem Bewusstsein, dass heute mehr möglich gewesen wäre, enttäuscht die Heimreise antraten.

Rains Trainer Tjark Dannemann zog eine kritische Bilanz der unglücklichen Niederlage: „Der Beginn des Spiels gestaltete sich für uns herausfordernd, da wir nicht optimal ins Spiel fanden. Im Verlauf der Partie konnten wir jedoch eine Steigerung verzeichnen und erlangten vermehrt Ballbesitzphasen. Besonders hervorzuheben sind die beiden Hundertprozentigen Torchancen, beide Male herrlich in Szene gesetzt von Michael Senger, die sich durch Gabriel Hasenbichler und Tim Härtel boten. Bedauerlicherweise blieben diese Chancen ungenutzt, obwohl sie optimale Situationen vor dem Torwart schafften. In Spielen wie diesem gegen Heimstetten ist es essenziell, aus solchen Möglichkeiten Kapital zu schlagen und Tore zu erzielen. Der Wendepunkt in der zweiten Halbzeit war die Gelb-Rote Karte, die Dominic Schröder infolge eines Pressschlags erhielt. Persönlich habe ich Schwierigkeiten, die Entscheidung zur Kartenvergabe nachzuvollziehen. Dieses Ereignis markierte einen Bruch im Spielverlauf, der es dem Gegner ermöglichte, die Kontrolle zu übernehmen. Wir müssen uns selbstkritisch eingestehen, dass wir danach nicht mehr in der Lage waren, die nötige Ordnung aufrechtzuerhalten. Diese Unstimmigkeiten haben uns letztendlich den Sieg gekostet. Mit Blick auf das bevorstehende Derby am kommenden Freitag ist es nun unsere Aufgabe, an diesen Schwachstellen zu arbeiten und sie zu beheben.“ (pm)

SV Heimstetten: Maximilian Riedmüller, Daniel Steimel, Quentin Kehl (89. Valentin Grusz), Joel Brogan, Maximilian Gurschke, Hugo Heise (76. Nico Nollenberger), Filip Vnuk (69. Robert Manole), Benedikt Hoppe, Lukas Riglewski (78. Sebastian Burke), Severin Müller (85. Myroslav Mitin), Kubilay Celik - Trainer: Roman Langer

TSV Rain/Lech: Florian Rauh, Fabian Triebel, Julian Bosch, Benito Alisanovic (74. Muris Avdic), Bosko Trivic (68. Eugen Belousow), Matej Rados, Dominik Schröder, Michael Senger (79. Lukas Müller), Benjamin Krist, Tim Härtel (68. Etienne Perfetto), Gabriel Hasenbichler (56. Marc Sodji) - Trainer: Tjark Dannemann

Schiedsrichter: Andreas Egner (Bodenmais)
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Daniel Steimel (58.), 2:0 Kubilay Celik (63.), 3:0 Maximilian Gurschke (78.)
Gelb-Rot: Dominik Schröder (50./TSV Rain)