Die Fußballweisheit „Wer keine Tore schießt, kann das Spiel nicht gewinnen“ beschreibt treffend den Verlauf des Spiels des TSV Rain gegen den FC Deisenhofen. Zahlreiche vergebene Torchancen und zwei Pfostentreffer verhinderten ein besseres Ergebnis als die 1:2-Niederlage gegen die Oberbayern.
Rains Trainer Sven Zurawka nahm im Vergleich zur Vorwoche gegen den FC Memmingen drei Änderungen in der Startaufstellung vor: Paulo Sostaric, Adama Diarra und Neuzugang Bryan Stubhan rückten für den privat verhinderten Jannik Schuster, Lukas Müller (auf der Bank) und den erkrankten Sami Achir in die Anfangsformation.
Missgeschick führt zur Führung der Gäste
Nur 100 Zuschauer fanden zur ungewöhnlichen Anstoßzeit den Weg ins Rainer-Georg-Weber-Stadion. Bei hochsommerlichen Temperaturen pfiff Schiedsrichter Yannick Eberhardt die Partie pünktlich mittags um 12 Uhr an. Nach der Abtastphase hatten die Gastgeber in der zehnten Minute die erste große Gelegenheit: Adama Diarra zog aus 18 Metern ab, doch sein Schuss knallte lautstark an den Pfosten. Fünf Minuten später vergaben die Gäste durch Yasin Yilmaz eine vielversprechende Chance, als er aus kurzer Distanz über das Tor schoss. Die Spielanteile waren nun weitgehend ausgeglichen.
Nach knapp 20 Minuten verfehlte Gabriel Hasenbichler mit einem Drehschuss aus zehn Metern das Tor nur um Haaresbreite. In der 30. Minute vereitelte ein Abwehrspieler der Gäste in letzter Sekunde einen Treffer von Hasenbichler, nachdem dieser mustergültig von Bryan Stubhan bedient worden war. Im direkten Gegenzug führte ein Missverständnis zwischen Rains Torhüter Florian Rauh und Benito Alisanovic zur überraschenden Gästeführung durch Jan Krettek, der per Kopf einnetzte. Kurz vor der Halbzeitpause erlitt Neuzugang Stubhan nach einem Zusammenprall eine Kopfverletzung und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Mit einem 0:1-Rückstand aus Sicht der Gastgeber ging es in die Pause.
Vergebene Chancen in der zweiten Hälfte
In der zweiten Halbzeit intensivierte der TSV Rain seine Bemühungen, den Ausgleich zu erzielen. In der 51. Minute verfehlte Gabriel Hasenbichler mit einem Schuss aus 16 Metern nur knapp das Ziel. Auch Adama Diarra blieb das Pech treu, als er in der 62. Minute erneut am Pfosten scheiterte. Offensiv war von den Gästen kaum etwas zu sehen; sie konzentrierten sich darauf, ihre knappe Führung zu verteidigen.
Eine große Chance für die Gäste bot sich dann doch noch, als Lukas Kretschmar plötzlich allein auf das Rainer Tor zulief, doch Abwehrspieler Lukas Müller rettete in höchster Not. Kurz darauf scheiterte Siegfried Kübler frei vor dem Gästetorhüter, der einen Schritt schneller war und klären konnte. Der Druck der Gastgeber nahm weiter zu, und ein Tor schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch im Fußball zählt oft nicht die Gerechtigkeit, sondern die Effizienz: Ein langer Ball des Deisenhofener Torhüters Maximilian Obermeier fand Jan Krettek (84.), der die aufgerückte Rainer Abwehr überlief und zum 2:0 einschob. In der Nachspielzeit gelang Nils Nocke nach Vorarbeit von Arsim Kadirolli noch der Anschlusstreffer zum 1:2, doch kurz darauf ertönte der Schlusspfiff. Die junge Mannschaft des TSV Rain mit einem Durchschnittsalter von 21,6 Jahren verlor ein Spiel, das sie niemals hätte verlieren dürfen. Am Mittwoch beim Landkreisderby in Nördlingen besteht die nächste Möglichkeit, die ersten Punkte einzufahren.
Das sagt Rains sportlicher Leiter Jürgen Meissner
Meissner äußerte sich nach dem Spiel wie folgt: "Die erste Halbzeit war weitgehend ausgeglichen, mit leichten Vorteilen auf unserer Seite. Im zweiten Durchgang dominierten wir das Spielgeschehen klar, konnten jedoch unsere Chancen nicht in Tore ummünzen. Es schmerzt mich sehr für unsere junge Mannschaft, dass wir dieses Spiel nicht für uns entscheiden konnten. Diese Niederlage ist nicht gerechtfertigt. Auch der gegnerische Trainer hat nach der Partie meine Einschätzung bestätigt." (dra)
Alle Infos rund um das Spiel
TSV Rain:
Florian Rauh, Benito Alisanovic, Giovanni Pollio, Marcello Ljubicic (46. Fabian Ott), Bryan Stubhan (40. Lukas Müller), Etienne Perfetto, Siegfried Kübler, Paulo Sostaric (46. Eugen Belousow), Leo Haas, Adama Diarra (80. Arsim Kadirolli), Gabriel Hasenbichler (55. Nils Nocke) - Trainer: Sven Zurawka
FC Deisenhofen:
Maximilian Obermeier, Michael Vodermeier, Tobias Nickl, Nikolaos Gkasimpagiazov (92. Georg Jungkunz), Alexander Mehring, Stephan Kopp (65. Leon Müller-Wiesen), Björn Jost, Yasin Yilmaz (87. Leo Edenhofer), Noah Semmler, Paul Schemat (46. Lukas Kretzschmar), Jan Krettek (93. Henrik Freitag) - Trainer: Andreas Pummer
Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (München)
Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Jan Krettek (29.), 0:2 Jan Krettek (84.), 1:2 Nils Nocke (90.+4).