Rains Coach Christian Krzyzanowski änderte seine Startformation lediglich auf zwei Positionen: Angelo Mayer spielte für den rotgesperrten David Bauer, Lukas Gerlspeck ersetzte Marko Cosic, der auf die Bank rutschte.
Nach der anfänglichen Abtastphase entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, wobei sich beide Mannschaften nichts schenkten und man deutlich merkte, dass es ein wichtiges Spiel um den Klassenerhalt war. Es ging rauf und runter mit viel Tempo und oftmals langen Bällen. Nach gut 20 Minuten prüfte Albano Gashi mit einem satten Freistoß aus spitzem Winkel den Rainer Keeper Johann Hipper, der zur Ecke abwehren konnte. Kurz danach musste Rains Cheftrainer Krzyzanowski Arif Ekin verletzungsbedingt auswechseln, Marko Cosic ersetzte ihn.
Nun kam die beste Zeit der Hausherren, die die Spielführung übernahmen und immer wieder im Rainer Strafraum auftauchten, ohne aber in letzter Konsequenz gefährlich zu werden. Nach einer halben Stunde hatte plötzlich Fabian Triebel zwei Meter vor dem Tor am langen Pfosten die Einschussmöglichkeit, trifft aber den Ball nicht sauber – die bist dato beste Abschlusschance der Gäste vom Lech. Per Fußabwehr klärte Rains Torwart Johann Hipper (37.) als Lucas Schraufstetter alleine vor ihm auftauchte und abzog, auf der Gegenseite lenkte Schlussmann Alexander Eiban zwei Zeigerumdrehungen später einen Hammer von Lukas Gerspeck aus 13 Meter über die Latte. Es blieb beim torlosen Unentschieden und FIFA-Schiedsrichterin Angelika Söder pfiff vor 247 Zuschauer zum verdienten Pausentee.
Die zweite Halbzeit begann verhaltener und hatte zunächst wenig Höhepunkte zu bieten. Es dauerte bis zur 68. Minute, bis Jonas Greppmeir im Zentrum angespielt wurde, aber den Ball knapp verpasste. Auch die Oberbayern hatten bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr zu bieten. Dann kam die 72. Minute, der agile Marvin Jike bekam einen abgeblockten Ball nach Schuss von seinem Sturmkollegen Halit Yilmatz unverhofft vor die Füße und hat keine Mühe, aus kurzer Distanz freistehend einzunetzen. Dieser Treffer hatte sich nicht abgezeichnet und kam wie aus dem Nichts.
Nichtsdestotrotz war die Freude der Pipinsrieder groß und der Weckruf für die Gäste, die nicht mit leeren Händen nach Hause zurückfahren wollten. Die Blumenstädter erhöhten ihre Schlagzahl und öffneten ihre Abwehr. Marvin Jike hätte neun Minuten vor Spielende alles klar machen müssen, doch irgendwie schaffte er es nicht, das Spielgerät aus zwei Meter unbedrängt im leeren Tor unterzubringen – Glück für Rain. Stefan Müller (84.) passte ins Zentrum zum hochsteigenden Marko Cosic, dessen Kopfball Alxander Eiben mit Glanzparade parierte. In der Nachspielzeit beinahe doch noch der Ausgleich: Johannes Müller zog per Drehschuss auf fünf Meter ab, verfehlte aber knapp das Pipinsrieder Tor. Nach dem Schlusspfiff freuten sich nur die Hausherren, die mit diesem Sieg dem Klassenerhalt sehr nahe gekommen sind. Für den TSV Rain bedeutet es, im Nachholspiel am kommenden Dienstag gegen die Profireserve des Zweitligisten 1. FC Nürnberg wieder zu punkten. Anpfiff ist um 18:30 Uhr im Georg-Weber-Stadion.
„Ich denke, es war ein intensiv geführtes Derby und ein typisches 0:0-Spiel. Wir standen gut in der Ordnung, haben nur einmal nicht richtig aufgepasst und bekommen dann das Tor. Danach ist es natürlich schwer, gegen einen Gegner, der auch gut in der Ordnung steht, noch mal zurück zu kommen. Wir haben alles probiert, doch auch gemerkt, dass nach dem achten Spiel in 26 Tagen uns am Ende die Frische gefehlt hat“, erläuterte Rains Chefanweiser Christian Krzyzanowski nach dem Spiel die Niederlage. (pm)