Nach einem Sitzungsmarathon mit Kreistags- und Zweckverbandssitzung wurde nun die Fusion der Dillinger und Nördlinger Sparkassen beschlossen. Deshalb luden die Verantwortlichen am Freitagnachmittag zu einem Pressegespräch ein. In diesem Rahmen wurden auch die entsprechenden Verträge und Beschlüsse unterzeichnet. „Die rechtliche Fusion wird zum 30.08.2019 vollzogen. Wirtschaftlich fusionieren wir rückwirkend zum 01.01.2019, um dann auch für 2019 eine gemeinsame Bilanz zu erstellen. Die technische Fusion, unter anderem die Abstimmung der Kontonummern, wollen wir nun angehen“, so Dillingens Landrat Leo Schrell.
Die neue Sparkasse wird nun unter dem Namen Sparkasse Dillingen-Nördlingen firmieren. Das Bilanzvolumen der zusammen geschlossenen Banken wird knapp zwei Mrd. Euro betragen und mit 360 Mitarbeitern annähernd 30 Niederlassungen betreiben. „Davon sind 17 Geschäftsstellen mit Personal und zwölf Standorte mit Selbstbedienung“, so der neue Vorsitzende der Sparkasse Thomas Schwarzbauer. Er wird gemeinsam mit Wolfgang Winter, Martin Jenewein und Karlheinz Wiesinger den vierköpfigen Vorstand bilden.
Der erste Schritt zur Sparkasse Nordschwaben?
Dillingens Landrat Leo Schrell dankte seinem Donau-Rieser Amtskollege Stefan Rößle sowie Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul und Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz für die konstruktiven und vertrauensvollen Gespräche, die eine perfekte Basis für die Fusion bildeten. Rößle betonte nochmals, dass die Fusion für ihn nur der erste Schritt zur Sparkasse Nordschwaben sein wird. Er zeigte sich aber von der Fusion begeistert. „Eine Fusion mit drei Sparkassen zeigte sich nicht möglich. Deshalb freue ich mich umso mehr, über die anstehende Fusion“, so Stefan Rößle.
Der zukünftige handelsrechtliche Sitz wird in Dillingen sein, worüber sich Frank Kunz zufrieden äußerte. Der Vorstandssitz wird auf Dillingen und Nördlingen aufgeteilt. „Entscheidungen in der Eigentümerstruktur der Sparkassen passieren nur alle Jahrzehnte. Deshalb ist das heute ein historisches Datum und für Kunden und Mitarbeiter, ein gutes Zeichen für die Zukunft. Bei allen Schwierigkeiten, die der Markt im Moment birgt, ist die Fusion der richtige Schritt. Wir als Kommunen brauchen weder Großbanken, noch Investmentbanken. Wir brauchen starke Regionalbanken als Partner in der Region“, so Schrell weiter.
Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul kündigte an, dass die Sparkasse Dillingen-Nördlingen durch die Fusion nun deutlich mehr finanzielle Möglichkeiten hat. „Wir haben viele Synergien und durch die Verbesserung der Ertragslage wird die Region vom steigernden Sponsoring und Spendenaufkommen profitieren", so der Nördlinger Rathauschef. „Die Sparkasse bleibt vor Ort und wird den Menschen weiter als Bank vor Ort zur Verfügung stehen.“ Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz erinnerte an die sehr angenehmen Gespräche der vergangenen Monate und Jahre. „Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Zukunft haben. Dennoch sind wir offen für Gespräche über Zusammenarbeit und Fusionen. Die Tür ist nicht zu“, so Kunz, der von einer hohen Akzeptanz in Dillingen berichtete. Alle Kommunalpolitiker bedankten sich bei den Vorständen, welche die fachliche Arbeit professionell und auf Augenhöhe abwickelten.