Im Rahmen eines Festaktes mit zahlreichen Mitarbeitern wurde am Freitag die neue Produktionslinie der Grenzebach Envelon GmbH eingeweiht. Bisher ist das Industrieunternehmen hauptsächlich durch seine Rolle als Maschinenbauer bekannt. Mit der Neugründung der Grenzebach Envelon GmbH ändert sich diese Rolle nun. Das Unternehmen tritt als Produzent und auch als Vermarkter auf. „Seit über 60 Jahren sind wir aktiv im Markt Glas. Und jetzt wollen wir unseren Weg weitergehen und die PV-Aktive Fassade produzieren. Damit sichern wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern werden auch Teil der Energiewende und bringen unseren Beitrag ein, die dekarobonisierung zu meistern“, erklärte Grenzebach-Geschäftsführer Dr. Steven Althaus bei der Eröffnungsfeier. „Gerade in der aktuellen Zeit müssen wir neu denken und die Fassaden sind eine vorhandene Ressource, die bisher nicht genutzt wird. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten zahlreich. Die Fassaden von Gebäuden, aber auch Lärmschutzwände wären mögliche Einsatzgebiete", so Althaus.
Festtag in Hamlar
Stellvertretend für alle Poltiker sprach Landrat Stefan Rößle das Grußwort und betonte drei Punkt. „Wir haben in unserem Landkreis Gott sei Dank die Firma Grenzebach, die sich auch immer stark für die Gesellschaft eingebracht hat. Der zweite Punkt. Wir haben die Energiekrise. Hier fehlt trotz vieler innovativer Ideen besonders in der Wärmeerzeugung noch viel. Und der dritte Punkt ist nun das wir mit der Firma Grenzebach eine mutige und innovative Firma haben, die mit der Fassaden-PV eine gute Idee präsentiert. Wir freuen uns und sind unheimlich stolz, dass nun die Photovoltaik-Industrie zurück in Deutschland ist.“
Bürgermeister Martin Paninka dankte für die Einladung zu der Veranstaltung und freute sich über die Innovation aus Hamlar. Mit Blick auf den Neubau des Schulgebäudes und des Hallenbads kündigte Paninka an, die Idee der Firma Grenzebach mit einzubringen. „Natürlich freut es mich auch besonders, dass wir neue Arbeitsplätze in Hamlar angesiedelt bekommen“, so Paninka abschließend. Bisher ist es geplant bis zu 60 Mitarbeiter einzustellen.
Eröffnung der Produktionslinie
Unternehmensgründer Rudolf Grenzebach eröffnete die Produktionslinie mit dem symbolischen Durchschneiden des Roten Bandes. Am Standort in Hamlar werden die Module komplett gefertigt und anschließend auch durch eigenes Personal vertrieben. „Dabei ist es unser Anspruch, dass wir die Projekte komplett betreuen. Unserer Mitarbeiter sichten die Projekte vor Ort und übernehmen die gesamte Abwicklung, inklulsive der Installation“, so Andrea Steigerwald, Marketingchefin bei Grenzebach.
Bei der Envelon GmbH sind aktuell 30 Mitarbeiter beschäftigt und am Standort Hamlar werden 300.000 Quadratmeter Solarfassade hergestellt. Damit könnte die AllianzArena in München mehr als viermal verkleidet werden. Die meisten Teile der Produktionsstraße wurden von der Grenzebach Maschinenbau GmbH produziert und programmiert. Alle 90 Sekunden verlässt ein Modul die Fertigungsstraße, die in einem Drei-Schichtbetrieb produziert werden. Die Produktion ist fast ausschließlich industriell, nur das verlöten der Anschlüsse muss noch manuell gemacht werden. Bisher gibt es zahlreiche Referenzprojekte in den Niederlanden, auch in Deutschland starten die ersten Projekte.