Das Ziel des Schulversuchs, einerseits den Übergang in eine Berufsausbildung zu erleichtern und andererseits die Anschlussfähigkeit an weiterführende Schulen zu verbessern, wollen die drei beruflichen Schulen, die staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Donauwörth (Hans-Leipelt-Schule), die staatliche Wirtschaftsschule Nördlingen (Teilschule des BSZ Nördlingen) und die Private Wirtschaftsschule Donauwörth durch eine gemeinsame Kooperation erreichen.
Rund zwei Drittel aller Abgänger an Wirtschaftsschulen wechseln in eine duale Berufsausbildung. Die beiden Schulleiterinnen der Wirtschaftsschulen im Kreis Donau-Ries sind überzeugt, dass durch eine engere Verzahnung der Berufsschulen mit Wirtschaftsschulen Vorzüge und Potentiale einer Berufsausbildung noch stärker aufgezeigt werden.
Das Zukunftskonzept „Wirtschaftsschule weitergedacht“ greift diesen Ansatz auf, indem in den Vorabschluss- und Abschlussklassen Module gewählt werden können, die die Interessen und Talente der Schüler/innen aufgreifen und die Anforderungen der modernen Berufswelt widerspiegeln. In Kooperation mit Unternehmen, mit denen eine Schulpartnerschaft besteht und den Ausbildungsbetrieben vor Ort sowie der Berufsschule werden Module wie Robotik, E-Commerce, Gamification, Tourismus, Umwelttechnik, nachhaltiges Wirtschaften, Gesundheitsökonomie oder Fit for Finance praxisnah unterrichtet und erlebt. „Die künftigen Azubis bekommen hier einen realitätsnahen Einblick in die Berufswelt, erwerben wichtige Kompetenzen für den Beruf und können dann eine fundierte Entscheidung für eine Ausbildung treffen“, stellte Frau Stahl, Schulleiterin der staatlichen Wirtschaftsschule Nördlingen, heraus.
Rund ein Drittel aller Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsschule wechseln an eine Fachoberschule. Um deren Schulerfolg maßgeblich zu verbessern, soll ein entsprechendes Übergangsmanagement mit einer Kooperation zwischen Fachober- und Wirtschaftsschulen geschaffen werden. Durch eine solche engere Kooperation können die Schullaufbahnentscheidungen der Eltern und Schüler besser begleitet werden. Frau Braun, Schulleiterin der privaten Wirtschaftsschule Donauwörth betonte, „dass Wirtschaftsschülerinnen und -schüler dabei einen realistischen Einblick in die Angebote und Anforderungen einer Fachoberschule erhalten, um diese mit ihren eigenen Potentialen abgleichen und eine entsprechend valide Karriereentscheidung treffen zu können.“ Aber nicht nur das. Auch die Berufswahl wird den Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsschule durch weitere Praktikumserfahrungen erleichtert, die sie in Kombination mit einem Tutor der Fachoberschule sammeln können. „Die Kooperation zwischen unseren Schulen ist so angelegt, dass wir für jeden Schüler und jede Schülerin der Wirtschaftsschule den passgenauen weiteren Weg finden können. Wir freuen uns sehr auf diese enge Verzahnung der beruflichen Schulen und die Chancen, die sich dadurch für unsere Schülerinnen und Schüler ergeben“, ergänzt Anja Heßlinger, Schulleiterin der Hans-Leipelt-Schule. Die Schülerinnen und Schüler aller drei Schulen können gespannt sein! (pm)