Am Freitag feierte das Klärwerk Möttingen seine feierliche Einweihung. Nach umfassenden Baumaßnahmen wurde die Einrichtung an der Romantischen Straße von Möttingens Erstem Bürgermeister Timo Böllmann wieder für voll einsatzbereit erklärt. Dem Festakt wohnten rund 50 geladene Gäste, darunter der stellvertretende Landrat Erwin Seiler, MdL Eva Lettenbauer, Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner und Mönchsdeggingens Bürgermeisterin Karin Bergdolt, der Feierlichkeit bei.
Insgesamt wurden für das Projekt 5,9 Millionen Euro veranschlagt, wie Böllmann jedoch verkünden konnte, wurden diese Kosten am Ende unterschritten. Dafür haben Möttingens Bürger und die angeschlossenen Gemeinden nun eine Kläranlage, die in der Leistungsfähigkeit „einen Puffer für die nächsten 25 Jahre“ besitzt, wie Böllmann weiter ausführte.
Kritik aus der Bevölkerung
Allerdings war die Umsetzung nicht immer leicht, wie Möttingens Erster Bürgermeister gestand. Vor allem aus der betroffenen Bevölkerung gab es Kritik, der mit zahlreichen Aufklärungsveranstaltungen begegnet wurde. Zudem müssen die Kosten komplett umgelegt werden, da „der Gemeindehaushalt das nicht allein tragen kann“. Natürlich sei das eine große Belastung, wie Böllmann weiter ausführte, um diese jedoch abzufedern, habe man sich entschlossen, als Gemeinde in Vorleistung zu gehen und die Zahlungen der Bürger auf drei Raten aufzuteilen.
Die grundsätzliche Entscheidung, das Klärwerk zu erneuern stand jedoch nie zur Debatte. „Die wasserrechtliche Erlaubnis war ausgelaufen und die hätten wir so auch nicht mehr bekommen“, erklärte Böllmann die Notwendigkeit der Maßnahme. Zuspruch bekam er dabei von Dipl.-Ing. Sebastian Pfost, Eigentümer des ausführenden Ingenieurbüros Pfost. „Die Gemeinden haben das Projekt trotz Widrigkeiten im Herbst 2022 ausgeschrieben. Im Rückblick war es die richtige Entscheidung. Die Erfahrung zeigt: Es wird nicht mehr billiger.“
Lob aus der Politik
Auch aus der Politik gab es Lob für die Modernisierung. Erwin Seiler bezeichnete das Ergebnis als „eine tolle Leistung der Gemeinden“ und forderte eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Städten. „Nur so geht es in Zukunft.“ Auch Eva Lettenbauer betonte die Notwendigkeit solcher Maßnahmen. „Abwasserversorgung ist eine der grundlegenden Dienstleistungen einer Gemeinde. Und sie ist auch maßgeblich für die Bevölkerung. Ohne Kläranlage gibt es keine Gesundheit, kein sauberes Wasser und die Umwelt würde nachkommenden Generationen schlechter übergeben werden.“
Insgesamt sind an die Kläranlage in Möttingen die Orte Möttingen, Mönchsdeggingen, Ziswingen, Mertingen, Untermagerbein, Balgheim und Möttingen-Enkingen angeschlossen. Mittlerweile ist auch noch der Nördligner Stadtteil Grosselfingen dazugekommen. Insgesamt hat die Anlage eine Leistungsfähigkeit von 8.000 Einwohnerwerten. Dabei handelt es sich um die Anzahl der tatsächlichen Einwohner, die an die Kläranlage angeschlossen sind. Zuvor war das Möttinger Klärwerk für einen Einwohnerwert von 4.000 ausgelegt, war aber mit 5.000 belastet.