Bayerisches Eisenbahnmuseum

Faszination Eisenbahn leben und erleben

Bild: Holger Graf/BEM
Dampfloks, Elloks, Dieselloks und ein großer Wagenpark – im Bayerischen Eisenbahnmuseum (BEM) in Nördlingen kommen nicht nur Liebhaber der Schienenfahrzeuge, sondern auch Tourist*innen, Familien und Kinder voll auf ihre Kosten.

Gegründet wurde der Verein “Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V.” zwar bereits 1969 in München, aber spätestens 1985 konnte dann der Grundstein für den heutigen Erfolg gelegt werden. Der Grund: Damals bezog das Bayerische Eisenbahnmuseum das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes in Nördlingen.

Mittlerweile zählt das BEM zu den bedeutendsten technikhistorischen Museen in Deutschland und verfügt über die größte private Fahrzeugsammlung in Süddeutschland. „Nach und nach konnte ein Großteil der rückgebauten oder stillgelegten Einrichtungen und Gleisanlagen wieder in Betrieb genommen werden.

Inzwischen befindet sich auf dem Bahnwerkgelände (fast) alles, was für einen reibungslosen Einsatz von Dampflokomotiven und auch Dieseltriebfahrzeugen benötigt wird“, erklärt Holger Graf, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Museums. Dabei schwärmt Graf nicht nur von dem Museumsgebäude selbst, sondern auch von dem 35.000 Quadratmeter großen Freigelände an der frischen Luft.

Gesammelt und ausgestellt werden hier aktuell insgesamt 33 betriebsfähige Loks, die meisten stammen aus den 1930er bis 1980er Jahren. Besondere Highlights und die wohl bekanntesten Exponate der Sammlung sind die bayerische Schnellzugdampflok S 3/6 3673 aus dem Jahr 1918 und die 1889 gebaute Dampflok Füssen.

Realistische Darstellung des Eisenbahnbetriebs

Dabei geht das „Bayerische Eisenbahnmuseum“ in Nördlingen seit jeher innovative Wege, wenn es um Veranstaltungen und Ausstellungen geht. Bestes Beispiel hierfür ist die sogenannte Museumsbahn, die regelmäßig auf der Strecke Nördlingen – Gunzenhausen fährt – eine Strecke mit ganz besonderer Historie.

So wurde sie bereits 1849 als Teil der „Ludwigs-Süd-Nordbahn“ von Lindau nach Hof eröffnet. Erst als 1906 der direkte Weg zwischen Donauwörth und Treuchtlingen gebahnt war, wurde es wieder ruhig um die Strecke.

Im Jahr 1985 stellte die Deutsche Bundesbahn den Verkehr dann komplett ein, 1996 beendete DB Cargo die Bedienung in Wassertrüdingen für den Güterverkehr. Heute macht die 39,5 Kilometer lange Bahnstrecke u. a. in Oettingen und Wassertrüdingen Halt, vorbei an vielen kleinen Sehenswürdigkeiten und eignet sich deshalb ideal für einen kleinen Tagesausflug am Wochenende. Das Erfolgsgeheimnis der Betreiber ist nicht nur bei der historischen Bahn, sondern auch im Museum so einfach wie genial: „Wir wollen keine sterilen Hallen und hochglanzpolierten Fahrzeuge, sondern die Vergegenwärtigung eines realistischen Eisenbahnbetriebes zum Anfassen, Miterleben und Fühlen.“

Wissen erhalten und weitergeben

Dafür sorgen aktuell rund 550 Mitglieder – 80 davon bringen sich sogarregelmäßig ehrenamtlich in das Alltagsgeschäft ein. Holger Graf erklärt stolz: „Wir bilden unsere Mitglieder selbst aus und vermitteln Interessierten dabei Wissen über den Betrieb und unsere Exponate. Unser Ziel ist es, das Wissen zu erhalten und an Nachfolgegenerationen weiterzugeben.“

Interessierte können sich bereits zeitnah von der Expertise der Mitglieder und dem Bayerischen Eisenbahnmuseum selbst überzeugen, wenn am 9. und 10. April, dem Osterwochenende, die offizielle Dampfsaisoneröffnung stattfindet.

Bild: Holger Graf/BEM

Öffnungszeiten:

März, April und Oktober:

Sa. + So. + Feiertage,
10:00 - 17:00 Uhr

Mai – September:
Sa. + So. + Feiertage, 10:00 –
17:00 Uhr / Dienstag – Freitag
12:00 - 16:00 Uhr

November – Februar:
Winterpause / Museum geschlossen