Bürgerworkshop

Auhausen blüht auf

Klosterkirche in Auhausen Bild: Robert Kaußler
Auf die Bürgerschaft der Gemeinde Auhausen wird in den kommenden Jahren „viel Arbeit“ zukommen. Wenn es nach den Plänen des Gemeinderates und Bürgermeister Martin Weiß geht, soll die Weichenstellung für die kommende Ortsentwicklung und das zu erstellende „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) mit möglichste vielen Bürgern auf den Weg gebracht werden.

So ist dieser Tage zu einem ersten Bürgerworkshop in die Mehrzweckhalle geladen worden. Bürgermeister Weiß begrüßte zusammen mit den Herren Heckelsmüller und Kücking von der Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller eine stattliche Zahl an Interessierten: „Es geht um die Zukunft von Auhausen in den nächsten 20 Jahren“.

In einem kurzen Abriss des bisher Erreichten wird die Zusammenarbeit mit dem Amt für ländliche Entwicklung Mittelfranken als auch die Gelegenheit, das über 500 Jahre alte Abthaus (Prälatur) des Klosters Auhausen zu kaufen, als „Gewinn für uns alle“ beschrieben.

Die hieraus erwachsenen neuen Möglichkeiten, über die Regierung von Schwaben in das bayerische Städtebau-Förderprogramm aufgenommen zu werden und mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege derart gut zusammenzuarbeiten, sind wahrlich einmalige Chancen für die kleine Gemeinde in der fränkisch-schwäbischen Grenzregion.

Diese neuen Möglichkeiten der dörflichen Entwicklung sowie das in den letzten Jahren wieder gewachsene bürgerschaftliche Engagement (Stichworte „Dorfkirchweih“ und „Sanierung des Pfarrgartens“) haben auch die professionellen Projektbegleiter Heckelsmüller und Kücking beeindruckt: „Sehr ungewöhnlich“ aus deren bisheriger Erfahrung seien ebenso die vielen kleinen Details, dass beispielsweise die Bewirtungen bei Veranstaltungen in Auhausen aus der Bevölkerung organisiert werden und die „außergewöhnlich hohe Rückmeldequote bei der durchgeführten Haushaltsbefragung im Gemeindegebiet“.

Mit den kraftvollen Worten „Etz´ geht´s los, Auhausen blüht auf“ präsentieren die Referenten die Ergebnisse aus dem sogenannten Expertengespräch mit den Vereinen und Vertretern des öffentlichen Lebens sowie der Erhebungen des Sommers 2019:

„Identifikationsort“ und „lebendige Ortsmitte“ waren die schwerpunktmäßig angekreuzten Bürger-Wünsche. Eine überwiegende Anzahl der Rückmeldenden kommen aus Haushalten mit drei bis fünf Personen und überproportional vielen „gefällt es in der Gemeinde sehr gut“. Die meisten Nennungen für die anzugehenden Maßnahmen sind „Ortsbild und Sanierung“, „Geschäfte und Gastronomie“ sowie „Verbesserung der Mobilität“.

Herr Heckelsmüller betont im Rahmen dieser Umfrageauswertung zusammenfassend besonderes das Ergebnis der Möglichkeit, ein Gemeinde-Motto zu kreieren mit den häufig genannten Schlagwörtern „Dorfgemeinschaft“, „Heimat“ und „gemeinsam“: „das ist mir noch nie so stark vorgekommen“. Im Anschluss präsentiert Herr Kücking die Erhebungsergebnisse zum räumlichen Untersuchungsgebiet von Auhausen mit den Worten „ich bin erstaunt, was das kleine Auhausen zu bieten hat; schon die mächtige Kirche ist kilometerweit von außen zu sehen“.

Die Schwerpunkte für künftige Maßnahmen werden sicherlich das Klosterareal mit Prälatur, Mühle und gegebenenfalls der ehemaligen Klosterherberge sowie die Ortsdurchfahrt Oettinger Straße sein müssen. Weitere Aufwertungen sollten den markanten Plätzen Kriegerdenkmal und Bushaltestelle zuteil werden.

Freilich durften auch Visionen an so einem Tag nicht fehlen; „Warum sollen wir nicht weiterdenken, beispielsweise für die Klosterherberge einen Investor zu finden?“ „Warum soll die alte Klosterbrauerei nicht wieder betrieben werden; ob genossenschaftlich organisiert oder in Zusammenarbeit mit einer benachbarten Brauerei?“ „Nutzen Sie künftig auch die schon vorhandenen Gegebenheiten; der Wörnitzradweg bringt bereits enormen touristischen Durchgangsverkehr“, so Kücking weiter.

Für das Sanierungsobjekt Prälatur müssen Verwendungsmöglichkeiten gefunden werden; u.a. fallen Begriffe, wie „Bürgerhaus mit Cafe“. Dir große Freifläche zwischen Klosterkirche, Prälatur sowie Mehrzweckhalle mit Schützenhaus und Gemeindekanzlei kann zum „Festplatz“ und „zur grünen Mitte“ dieses außergewöhnlichen Ortes werden. Die weiteren anliegenden Gebäude haben das „Potential“ für einen gemeindlichen Bauhof, einen Treffpunkt mit Backhaus und einer Kindergarten-Erweiterung.

Eine so gehäufte Fülle von Möglichkeiten an einem Platz inmitten des Ortes hat schon ein Alleinstellungsmerkmal.

Im nächsten Schritt werden die Anwesenden in einer Gruppenarbeit aufgerufen, mitzuwirken und Ideen einzubringen: „Mit Ihnen zusammen werden wir das Erhobene ergänzen und weiterentwickeln“. Es dürfen auch weitere Vorschläge für kleine oder große Projekte angestoßen werden, die zur positiven Entwicklung von Auhausen beitragen.

Dieser aufschlussreiche, gemeinschaftsfördernde Nachmittag wird die Gemeinde Auhausen ihrem Ziel näher bringen, das „integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ zu erstellen um die Beteiligung an einem Städtebau-Förderprogramm zu erreichen. „Hierüber können zukünftig sowohl kommunale als auch private Sanierungsmaßnahmen im Ortsgebiet bezuschusst werden“, so Bürgermeister Weiß abschließend. (pm)

Bild: Robert Kaußler