Am Freitag wurde im Rokokosaal in Augsburg zum 17. Mal der Schwäbische Integrationspreis verliehen. Insgesamt durften sich in diesem Jahr fünf ehrenamtliche Initiativen über die Auszeichnung freuen. Mit dem Ukrainischen Kulturzentrum in Donauwörth war auch ein Vertreter aus dem Donau-Ries unter den Preisträgern.
„Das ist eine große Anerkennung für uns“, zeigte sich Vitaliy Laryushkin, Koordinator des Kulturzentrums, nach der Preisverleihung im Gespräch mit unserer Redaktion stolz über die Auszeichnung. „Das ist ein Zeichen, dass unsere Arbeit in den letzten eineinhalb Jahren nicht umsonst war.“
OB Sorré hebt ehrenamtliches Engagement hervor
Das Kulturzentrum wurde für die Unterstützung ukrainischer Kriegsflüchtlinge, die im Donau-Ries Schutz gesucht haben, ausgezeichnet. Aktuell werden rund 200 ukrainische Flüchtlingsfamilien im Landkreis betreut. Zudem bietet das Kulturzentrum mit seinen 15 Mitgliedern bis zu 14 Kurse an. Dabei handelt es zumeist um Deutschkurse, aber auch in anderen Bereichen des Alltags wird Hilfestellung gegeben. „Wir bestehen ausschließlich aus Kriegsflüchtlingen. Zu Beginn unserer Arbeit war ich der Einzige, der der deutschen Sprache mächtig war“, berichtete Laryushkin über die Anfänge.
Wie wichtig solche Angebote sind, betonte auch Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré, der ebenfalls bei der Preisverleihung anwesend war. „Nicht alles kann von offizieller Seite gesteuert werden. Da brauchen wir ganz viel ehrenamtliches Engagement. Daher ist es eine tolle Sache, wenn es solche Initiativen gibt.“
Finanzielle Sorgen im Bereich Integration
Hinter der Zukunft ehrenamtlicher Integrationsinitiativen steht aktuell jedoch ein Fragezeichen, wie Karl Straub, seines Zeichens Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, in seiner Laudatio erwähnte. Durch das Ampel-Aus stehe noch kein Bundeshaushalt für das kommende Jahr fest, was die finanziellen Planungen in der Integration erschwere. Zudem seien lediglich „700 Millionen Euro für Integration vorgesehen, im vergangenen Jahr waren es noch 1,4 Milliarden Euro“.
Umso bedeutsamer sind daher private Integrationsinitiativen. „Denn es sind nicht die großen Initiativen, sondern die Begegnungen von Mensch zu Mensch, die die Integration ermöglichen“, fügte Barbara Schetter, bayerische Landtagsabgeordnete und Regierungspräsidentin, hinzu. „Dafür braucht es Macher!“
Die anderen Preisträger
Neben dem Ukrainischen Kulturzentrum wurden auch Projekte aus Kempten (Lese/Sprachpaten) sowie aus den Landkreisen Augsburg (Café Mosaik und Café Welcome), Dillingen (Helferkreis Asyl Höchstädt) sowie Oberallgäu (Einzelinitiative Monika Bachmayer) ausgezeichnet. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert, die unter den Geehrten aufgeteilt werden.