Christel DeHaan-Sozialpreis

"Leuchtendes Beispiel für gelebte Nächstenliebe"

Bild: Thomas Oesterer
Am Donnerstagabend wurde Brigitte Weng in Nördlingen mit dem Christel DeHaan-Sozialpreis ausgezeichnet. Damit wurde ihr unermüdlicher Einsatz für ihre Familie und zahlreiche soziale Projekte gewürdigt.

Alle zwei Jahre wird in Nördlingen der "Christel DeHaan-Sozialpreis verliehen und damit einer oder mehreren Personen besonders gedankt, die sich in ihrem Alltag ehrenamtlich und uneigennützig im sozialen Bereich engagieren. Vorschläge konnten im Vorfeld der Preisverleihung bereits seit April direkt bei Oberbürgermeister David Wittner bzw. der Stadtverwaltung eingereicht werden. Die gebürtige Nördlingerin und mittlerweile bereits verstorbene Christel DeHaan hat im Jahr 1995 durch eine umfangreiche Stiftung den nach ihr benannten Sozialpreis ins Leben gerufen hat. Ihr Ziel war es, Menschen auszuzeichnen, die sich in ganz besonderem Maße sozial für andere engagieren. Ein besonderes Anliegen war ihr dabei stets, dass das Engagement einzelner Personen gewürdigt wird, die sich in der Hingabe für die Mitmenschen auszeichnen. "Wir sind heute hier, um Ihnen den Respekt zu zollen, der Ihnen gebührt", so Bürgermeister David Wittner bereits zu Beginn seiner Rede. 

Großes soziales Engagement auch außerhalb der Familie

Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr Brigitte Weng. Der Hintergrund: Die Preisträgerin pflegt seit vielen Jahrzehnten ihren schwerkranken Mann Erwin, der bereits im Alter von 29 Jahren an Multipler Sklerose erkrankte und seit 30 Jahren im Rollstuhl sitzt. Mittlerweile kann sich Herr Weng nicht mehr bewegen und spricht nur noch wenig und wenn dann, nur noch sehr leise. "Sie ermöglichen es ihm, ein Leben zu führen, das dem eines gesunden Menschen so nahe wie möglich kommt. Trotz aller Herausforderungen reisen Sie gemeinsam und leben ein positives Leben, ohne zu klagen. Sie sehen es als selbstverständlich an, was Sie für ihren Mann tun - eine Haltung die tief beeindruckt", erklärt Wittner sichtlich beeindruckt in seiner Laudatio. 

Doch dem nicht genug, denn Brigitte Wengs Hingabe für die Familie geht noch viel weiter. So erlitt ihr heute 43-jähriger Sohn bei der Geburt eine Hirnblutung und ist seitdem auf intensive Pflege und Betreuung angewiesen. Auch diesen Lebensbereich bewältigt sie mit viel Stärke und Zuversicht. Zwei einschneidende Erlebnisse also, die so manchen Menschen entweder verzweifeln ließen. Nicht so bei Brigitte Weng. Bereits seit vielen Jahren leitet sie gemeinsam mit ihrer Schwester das Familienunternehmen Lumara. Auch hier zeigte sich immer wieder, mit welch großartigem sozialen Engagement die Preisträgerin durchs Leben geht. U. a. wird dabei jedes Jahr der komplette Erlös der "Rezeptwelten Sonderausgabe 'Miteinander Backen'" für den guten Zweck gespendet. David Wittner fast zusammen: "Sie zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass die Liebe und Fürsorge für ihre Familie und das Engagement im beruflichen und caritativem Bereich Hand in Hand gehen können." 

Brigitte Weng (3. v. l.) mit ihrer Familie. Bild: Thomas Oesterer

Preisträgerin darf sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen

Sichtlich gerührt und überwältigt nahm Brigitte Weng ihren Preis an und damit verbunden auch den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Nördlingen. Außerdem erhielt sie neben dem Preisgeld, dass sie an die Palliativstation des Nördlinger Krankenhauses und an ein Schulbauprojekt in Uganda spende wird, lebenslangen freien Eintritt für die städtischen Museen. In ihrer Dankesrede fand Weng dann rührende Worte für ihren Ehemann und ihre Familie. Für sie sei die Unterstützung der Familie zwar eine Lebensaufgabe aber dennoch stets eine Selbstverständlichkeit gewesen, die sie nicht missen wolle.