Von 1996 bis 2020 war Jaumann Mitglied des Stadtrates und von 2005 bis 2020 zweite Bürgermeisterin. Nach dem schweren Unfall des 1. Bürgermeisters Dieter Paus im Juli 2007 vertrat sie ihn über mehrere Monate hinweg und übernahm die Amtsgeschäfte. Es sei ihr immer ein Bedürfnis gewesen für Oettingen da zu sein, erklärte die Geehrte. In den Stadtrat sei sie eigentlich gekommen, weil ihr Nachbar sie angesprochen habe, denn auf der Liste der CSU/FWG habe noch eine Frau gefehlt. Er habe ihr damals aber auch gesagt, dass man bei „ersten Mal“ sowieso nicht „rein kommt“. Jaumann schaffte es am 10.03.1996 jedoch auf Anhieb in den Stadtrat.
Schneller – höher – weiter – gemeinsam
Bürgermeister Thomas Heydecker schuf mit dem um das Wort „gemeinsam“ ergänzten olympischen Motto eine Brücke, denn es werde keine olympische aber eine städtische Goldmedaille verliehen. „Eine besondere Ehre für eine besondere Frau“, so Heydecker wörtlich. Wie in der Satzung nachzulesen ist, werden mit der Verleihung der Bürgermedaille in Gold Personen geehrt, die sich durch so hervorragende Leistungen auf kommunalem, kulturellem, wirtschaftlichem, technischem oder caritativem Gebiet um die Stadt besonders verdient gemacht haben. In ihrer Dankesrede betonte auch die Würdenträgerin, dass man nur gemeinsam viel erreichen könne.
Engagement von Jugend an
„Du bist eine waschechte Oettingerin. Aufgewachsen in der Mühlstraße, direkt neben deiner so geliebten Wörnitz. Ihr hälst du die Treue, sowohl an deinem eigenen Steg als auch im neugestalteten Freibad“, attestierte Fraktions- und Stadtratskollege Thomas Fink in seiner Laudatio. Bereits in ihrer Jugend war Jaumann Gruppenleiterin der Katholischen Jugend St. Sebastian, später Elternbeiratsvorsitzende in der Kita St. Franziskus, Lektorin, Mitglied der Kirchenverwaltung St. Sebastian, Kirchenpflegerin und im Vorstand des Frauenbundes, der unter anderem den Osterbrunnen gestaltet.
Seit 1979 ist die Geehrte im Sängerbund Oettingen und seit 2003 dessen Vorsitzende. Darüber hinaus ist sie als Schöffin am Landgericht Augsburg tätig. In den 24 Jahren im Oettinger Stadtrat – übrigens 8 Jahre mehr als Frau Merkel, wie Fink betonte – habe Jaumann die Geschicke der Stadt in fast 300 Sitzungen entscheidend mitgestaltet. Neubau JUZE, Ausbau Schützenstraße, Zwinger, Kreisverkehr in der Manggasse, Feuerwehrhäuser und Fahrzeuge für Oettingen, Erlbach, Heuberg, Nittingen und Lehmingen, Straßen und Brücken, Neubau der Grund- und Mittelschule, Sanierung der Krone – Fink zählte viele Projekte auf, die von der Würdenträgerin unterstützt worden sind.
Ihr Gespür für die Anliegen der Bürger habe sie auch bei der Brücke im Freibad gezeigt. Diese hätte ursprünglich verlegt werden sollen. Jaumann sei von Anfang an für die Beibehaltung des alten Standortes gewesen, was dem Wunsch der Oettinger entsprach, wie sich im Bürgerentscheid herausstellte. Es gäbe aus 24 Jahren auch genügend Anekdoten und Vorkommnisse, auf die man beim anschließenden Stehempfang noch näher eingehen könne. Fink erwähnte in diesem Zusammenhang eine „Alm-Sitzung“. Jaumann klärte später auf, was es damit auf sich hatte. Als eine Runde Schnaps serviert werden sollte, bat sie darum, ihr Glas mit Wasser zu füllen. Allerdings flog der Schwindel auf und zur Strafe musste sie dann einen Doppelten trinken.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier, die in der Aula der Grund- und Mittelschule ausgerichtet wurde, vom Ziach-Duo Aafach Zwaafach aus Wieseth. Heydecker erklärte, man habe sich im Hinblick auf die Kirchweih bewusst für zünftige Musik entschieden.