Die Mitglieder des Entscheidungsgremiums folgten aufmerksam den Ausführungen von Rolf Bergdolt von der DLRG Mönchsdeggingen. Bild: LAG MAAJ / Pruis-Obel
Bei der ersten Entscheidungssitzung der LAG Monheimer Alb-AltmühlJura in der neuen Förderperiode wurde der Neubau einer Vereinslagerhalle in Huisheim und die Fortsetzung des Erfolgsprojekts „Unterstützung Bürgerengagement“ befürwortet.

„Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Heimat“ – das ist eines der Kernelemente der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) in Bayern: In enger Partnerschaft mit kommunalen, wirtschaftlichen und sozial engagierten Akteuren fördert die LAG Monheimer Alb-AltmühlJura als eine von bayernweit 70 Lokalen Aktionsgruppen die Entwicklung ihrer 17 Mitgliedsgemeinden mit Mitteln aus dem EU-Förderprogramm LEADER. Zum ersten Mal in der neuen Förderperiode 2023-2027 tagte am vergangenen Montag der Exekutivausschuss der LAG und beriet im Historischen Rathaus in Wemding über die Förderfähigkeit von eingereichten Projekten. Zunächst stellte der Vorsitzende Günther Pfefferer die neue Geschäftsführerin Melanie Pruis-Obel vor. „Die LAG wird getragen vom ehrenamtlichen Engagement“, erläuterte sie mit Blick auf die vielen anwesenden Wirtschafts- und Sozialpartner, die – neben den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern – als ehrenamtliche Entscheidungsträger aktiv an der Verteilung der LEADER-Mittel mitwirken. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, so Pruis-Obel weiter.     

Anschließend informierte Biologe Adi Geyer über sein Projekt „Umweltbildung im Steinbruch Übermatzhofen“. Dort soll in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern ein Umweltbildungspavillon entstehen, in dem sich Schulklassen, Kindergärten und andere Gruppen über die Flora und Fauna im für die Region so typischen Steinbruchgebiet informieren können. Zusätzlich sollen eine Plattenkalkhalde sowie ein spezielles Gewässer Lebensraum für gefährdete Arten wie den Apollofalter oder die Gelbbauchunke und damit auch Forschungs- und Beobachtungsmöglichkeiten für die Besucherinnen und Besucher bieten. Das Gremium stellte Fragen, gab Anregungen zur Planung und nahm die Projektvorstellung insgesamt positiv auf. Selbes galt für eine weitere informative Präsentation: Die DLRG Mönchsdeggingen plant mit dem „Einsatzzentrum für den Katastrophenschutz“ in Ziswingen ein überregionales Leuchtturmprojekt. Die DLRG-Vorsitzenden Rolf Bergdolt und Alexander Weng gaben Einblick in das Bauvorhaben, bei dem eine Fahrzeughalle mit Sozial-, Schulungs- und Lagerräumen entstehen sollen. Auch für die bereits sehr rege und breit gefächerte Jugendarbeit sollen weitere Möglichkeiten geschaffen werden. Mönchsdeggingens Bürgermeisterin Karin Bergdolt zeigte sich sehr erfreut über die durchweg positive Resonanz aus dem Gremium.

Stefan Hurler, selbst leidenschaftlicher Theaterspieler und seit Jahren in der Ottinger Theatergruppe engagiert, überzeugte das Gremium mit seiner lebendigen Beschreibung des geplanten erstmaligen „Theaterworkshops für Kinder“ im Rahmen des Ferienprogramms 2024. So beschloss der Exekutivausschuss die Förderung der Aktion mit pauschal 2.000 Euro aus dem Restbudget „Unterstützung Bürgerengagement“ der vergangenen Förderperiode. 

In einem sachlichen Vortrag resümierte der zum Jahreswechsel ausgeschiedene Geschäftsführer der LAG Monheimer Alb-AltmühlJura, Friedrich Eckmeier, die Förderperiode 2014-2022. Zwar habe es finanzielle Verschiebungen zwischen den vier Hauptentwicklungszielen gegeben. Dies liege aber daran, dass die geförderten Projekte in den meisten Fällen mehrere Entwicklungsziele abdeckten. „Die Ziele, die gesetzt wurden, sind erreicht: Mit mehr als 1,5 Millionen Euro konnten über vier Millionen Euro an Investitionen im LAG-Gebiet realisiert werden.“ Eckmeier bedankte sich im Anschluss an seinen Vortrag mit emotionalen Worten bei den Anwesenden „für 19 Jahre angenehme und konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung“. Diesen Dank gab Pfefferer gerne zurück und betonte, die offizielle Verabschiedung werde bei der Jahreshauptversammlung stattfinden.

Als erstes Projekt im Projektauswahlverfahren der neuen Förderperiode stand unter dem Arbeitstitel „Gemeinsam stark“ der Neubau einer Vereinslagerhalle der Gemeinde Huisheim auf der Tagesordnung. Da das Projekt bereits in einer früheren Exekutivausschuss-Sitzung detailliert vorgestellt worden war, sah das Gremium keinen Diskussionsbedarf mehr und entschied einstimmig: „Für das Projekt wird von der LAG Monheimer Alb - AltmühlJura eine LEADER-Förderung in Höhe von 174.046,22 Euro (50 Prozent von 348.092,44 Euro) aus Einzelmitteln befürwortet.“

Ebenfalls einstimmig angenommen wurde die erneute Fortsetzung des Erfolgsprojekts „Unterstützung Bürgerengagement“ mit einer LEADER-Förderung in Höhe von 50.000 Euro (90 Prozent), bei dem die LAG selbst Projektträger ist. „Damit können wir auch in Zukunft geeignete Kleinprojekte in der gesamten Region einfach und unbürokratisch fördern“, freute sich Pruis-Obel. Durch die Erhöhung der maximalen Fördersumme auf 2.500 Euro und den notwendigen Bezug zum Thema sozialer Zusammenhalt und Ehrenamt könne die LAG mit diesem Instrument das bürgerschaftliche Engagement in seiner Breite unterstützen und würdigen. (pm)