Circa 46 Prozent der Menschen im Donau-Ries sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagiert. Passend dazu wurde im Januar 2018 die Ehrenamtskarte Bayern eingeführt. Neben der Anerkennung wird es auch finanzielle Begünstigungen geben, denn aktuell bieten über 90 Firmen Vergünstigungen und Nachlässe an.
Oettingen - Das voll besetzte Rathaus-Foyer zeigt, das „Vereinsgespräch“ zwischen Bürgermeisterin und Vereinsvorständen zum Jahresanfang hat sich bewährt. Gibt es doch immer wieder Themen, die bei den Vereinen Fragen aufwerfen und die geklärt werden sollen. Eine wichtige Neuerung ist seit 01. Januar 2018 die Ehrenamtskarte Bayern, die vom Landratsamt Donau-Ries ausgegeben und vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert wird. Frau Karin Brechenmacher, Ehrenamtsbeauftragte vom Landratsamt Donau-Ries, stellte im Oettinger Rathaus den Vereinsvorständen die Ehrenamtskarte vor und stand nach ihrem Vortrag Rede und Antwort.
Von den 133.000 Menschen, die im Landkreis Donau-Ries leben, sind ca. 46 Prozent in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagiert. Dies bedeutet den freiwilligen Einsatz von über 60.000 Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Donau-Ries, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich in den unterschiedlichsten Bereichen für Junge, Ältere, Menschen mit Behinderungen, Asylsuchende, Kranke und Hilfsbedürftige einsetzten.
Die Ehrenamtskarte ist ein Dankeschön an alle Ehrenamtlichen ab 16 Jahre, die seit mindestens zwei Jahren gemeinwohlorientiert aktiv im Bürgerschaftlichen Engagement stehen und sich durchschnittlich fünf Stunden pro Woche freiwillig unentgeltlich zum Allgemeinwohl engagieren oder bei Projektarbeiten mindestens 250 Stunden im Jahr unentgeltlich tätig sind. Auf Wunsch erhalten Inhaber der Jugendleiterkarte, aktive Feuerwehrdienstleistende mit abgeschlossener Truppmannausbildung und aktive Einsatzkräfte im Katastrophenschutz sowie im Rettungsdienst mit abgeschlossener Grundausbildung die Ehrenamtskarte ohne weitere Prüfung. Die Ehrenamtlichen müssen nicht zwingend einem Verein angegliedert sein, sondern auch kirchliche, kulturelle und soziale Institutionen können die Ehrenamtskarte für ihre Helfer beantragen.
Neben der Anerkennung für besonderes ehrenamtliches Engagement sind mit der Ehrenamtskarte auch Vergünstigungen für den Besitzer verbunden. Aktuell über 90 Firmen aus dem Landkreis Donau-Ries bieten den Inhabern Vergünstigungen in Form von Nachlässen oder Naturalien an. Welche Firmen an der Ehrenamts-Aktion beteiligt sind, kann man im Internet erfahren, zusätzlich sollen ab März diese Firmen mit einem Schaufenster-Aufkleber gekennzeichnet werden. Firmen, die die Ehrenamtskarte unterstützen möchten, dürfen sich gerne im Landratsamt (ehrenamt@lra-donauries.de) melden. Frau Brechenmacher informiert zudem, dass seit Januar 2018 im Landratsamt Donau-Ries ein „Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement“ den Vereinen zur Verfügung steht. Hier sollen Probleme, Fragen und Anliegen der Ehrenamtlichen geklärt und eine Anlaufstelle rund ums Thema Ehrenamt geschaffen werden, für Organisationen, Vereine und alle Ehrenamtlichen im Landkreis.
Im Anschluss an den Ehrenamts-Vortrag wirbt Frau Bürgermeisterin Wagner für Nachwuchs bei den Oettinger Bootsbauern. Nachdem einige Bootsbauer in den nächsten Jahren aus Altersgründen zurücktreten möchten, werden Gruppen gesucht, die die langjährige Tradition beim Sommerhighlight der Stadt Oettingen, dem Wasserfest an der Jakobi-Kirchweih, fortführen. Nicht nur der gemeinschaftliche Bau eines Themenbootes mache Spaß, besonders das Vorstellen des Ergebnisses im Rahmen des Bootskorsos am Wasserfest und das Erleben des Brillant-Feuerwerks vom Boot aus, sei ein Genuss der Sonderklasse, wie die Bootsbauer immer wieder bestätigten. Zum Abschluss der Veranstaltung bekommen die Vereinsvorstände noch Informationen zur Homepage, dem Veranstaltungskalender und zum Nordrieskurier. (pm)
Info
Anmeldeformulare sind im Internet unter www.donauries.bayern/ehrenamt oder im Rathaus Oettingen erhältlich.