Die Stadtkapelle Donauwörth bei dem 49. Kulturtag in Donauwörth. Bild: l. Scheibel / Stadt Donauwörth
Die Donauwörther Stadtkapelle präsentierte anlässlich des 49. Kulturtages in Donauwörth ein vielseitiges Konzert, mit teils traditionellen, aber auch moderneren Werken.

Das traditionelle Abschlusskonzert der Donauwörther Kulturtage in der Aula des Gymnasiums, fand dieses Jahr nicht am Ende einer rundum gelungenen Veranstaltungsreihe statt. Wie der Oberbürgermeister Jürgen Sorré bei seiner Ansprache bemerkte, „Nicht so heuer: Wir gehen in die Verlängerung und haben in der kommenden, der vierten Woche nochmals einige hervorragende Programmpunkte zu bieten.“

Das Publikum wartete in der vollbesetzten Aula gespannt auf das beachtenswerte und unterhaltsame Programm der beliebten Stadtkapelle Donauwörth unter der Leitung von Josef Basting. „Nach zwei sehr schwierigen Jahren konnten wir heuer die Kulturtage endlich wieder so genießen, wie wir es immer gewohnt waren. Ohne Abstand, ohne Maske und netten Gesprächen und Begegnungen bei Getränken in der Pause“, mit diesen Worten bedankte sich der Oberbürgermeister bei den Sponsoren und vielen helfenden Händen.

Vielseitiges und kurzweiliges Abendprogramm

Der bereits seit etlichen Jahren geschätzte Moderator Rainer Müller, der gekonnt durch den abwechslungsreichen Abend führte, begrüßte das Publikum mit einer Menge Humor: „Falls Sie sich gefragt haben, was wir heuer für ein Motto haben - dann muss ich Ihnen mitteilen – Keines. Es hat sich in den letzten Jahren so viel aufgestaut, was gespielt werden will, dass es schlicht unmöglich war daraus noch ein Motto abzuleiten.“ Herausgekommen ist ein vielseitiges und sehr kurzweiliges Abendprogramm angestimmt von hochmotivierten und talentierten Musikern.
Der zu Beginn gespielte „Von-der-Tann-Marsch“ von Andreas Hager und das Cortège aus der Oper „Mlada“ von Nikolai Rimski-Korsakow offerierte ohnedies das Können der 58 anwesenden Musizierenden.

Das folgende Werk "IMAGASY" von Thiemo Kraas ist ein Neologismus und setzt sich aus dem englischen Imagination (Vorstellung) und fantasy (Fantasie) zusammen. Dieses ungemein emotionale und klangvolle Stück bekam durch die Klarinetten, Flöten und Saxophon im Wechsel mit den Blasinstrumenten und den Schlagwerken eine großartige Vielseitigkeit.

Beim „Trompetenrendevouz“ von Jos van Noordy zeigte Gerd Ferner sein großes Talent, dass er schon vor 40 Jahren bei den Kulturtagen 1982 unter Beweis stellte. Der Komponist dieses Stückes ist niemand anderes als der Stadtkapellmeister: Jos van Noordy alias Josef aus Nordheim. Rainer Müller erklärte dazu: „Letztes Jahr feierte unser Gerd einen runden Geburtstag. Das war für den Stadtkapellmeister Grund genug dem Gerd ein Solostück quasi „auf die Lippen“ zu schreiben, in dem er all seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen kann.“

Musik aus Hollywood

Anschließend entführten die Musiker das begeisterte Publikum in den Sonnenstaat Kalifornien. Mit dem „El Camino Real“ von Alfred Reed. Der Komponist komponierte dieses Stück mit lateinamerikanischen Elementen voller Brillanz und Kraft, eindrucksvoll von den Musikern umgesetzt.

Mit „Stella Bavaria“ von Josef Basting komponiert und anlässlich des Schützentages auf dem Münchener Oktoberfest 2016 uraufgeführt, erklangen vollkommen andere Klänge durch die Aula, welche die Zuhörer sehr begeisterten. Der Zirgesheimer Baritonsaxphonist David Wörle überzeugte mit dem Ohrwurm „Manah-Manah“ aus der Muppet-Show, komponiert von Piero Umiliani.

Überwältigend begann das nächste Musikstück „Moment for Morricone“ von Johan de Meij mit den Blasinstrumenten. Der Komponist arrangierte die größten Erfolge von dem 2020 verstorbenen Filmkomponisten Ennio Morricone in dieser musikalischen Hommage. Die abwechselnd einsetzenden Elemente der verschiedenen Musikinstrumente erzeugten Gänsehaut beim Zuhörer.

Klassische Blasmusik

Von Hollywood ging es zurück zu den Wurzeln der Blasmusik mit der böhmischen Garten-Polka von Antonín Borovicka aus den 30er Jahren. Den Abschluss dieses fulminanten Abends mit hochtalentierten Musikern, denen man die Begeisterung am Musizieren kontinuierlich anmerkte, machte „Ein Leben Lang“. Und wie Rainer Müller dem Publikum erklärte: „Zum Abschluss unseres Konzertes gibt es einen kleinen Rückblick auf die letzten zwei Jahre, die mit Musikantenhochzeiten gespickt waren.“ Sechs Paare gaben sich das Ja-Wort und zwei davon hatten sich als Motto für ihren Hochzeitstag diese extravagante Polka von der Schweizer Gruppe „Die Fäaschtbänkler“ ausgesucht. (pm)