Gleich zu Beginn überzeugte das Streichorchester mit dem Eingangslied „Konzert F-Dur“ aus der „Tafelmusik“ von Telemann und ließ eine imposante Atmosphäre aufkommen. Nach der pandemiebedingten Unterbrechung war dies das erste Orchesterkonzert.
Die herzliche Begrüßungsrede vom Dekan Robert Neuner ließ Vorfreude auf diesen besonderen Gottesdienst aufkommen: „Schön, dass wir uns einlassen auf die Zusage unseres Gottes: Ich will Euch Zukunft und Hoffnung schenken.“ An diesem Missionssonntag steht der Johannes Brief im Vordergrund: „Das die Welt nicht ohne Hoffnung weitergeht. Und das die Menschen nicht ohne die Hoffnung auf die himmlische Zukunft leben.“
Maria Steffek, die seit dem Jahr 2000 voller Engagement den aus 38 Sängerinnen und Sängern bestehenden Münsterchor leitet, präsentierte mit großer Begeisterung eine bemerkenswerte Aufführung von Haydns Werk, welches von Ferdinand Habel bearbeitet wurde. Der Münsterchor, begleitet vom Streichorchester und der eindrucksvollen Orgel, sang mitreißend „Salve Regina“.
Der gebürtige Amerikaner Ryan McKown spielte die Orgel bei dieser Johannismesse. Die Klais-Orgel wurde 1977 von der Firma Johannes Klais vollendet und besitzt 2936 Pfeifen. Außerdem besticht sie mit ihren ungewöhnlichen Ornamenten, die zudem verschiedene Darstellungen aus dem Tierreich zeigt.
Die Solo Partien in der Orchestermesse wurden beeindruckend vorgetragen von Anne-Kathrin Abel (Sopran), Elisabeth Urban (Alt), Andreas Saal (Tenor) und Jürgen Roßmann (Bass). Das Instrumental Ensemble besteht aus ehemaligen Donauwörthern und aus der Region: Ulrich Liebisch (Violine 1), Dr. Ulrich Graf (Violine 2) Dr. Felicitas Winter (Viola) Dominik Uhrmacher (Cello) und Wolfgang Mack (Contrabass).
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Frömmste im ganzen Land?“, mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Neuner die Predigt. Er reflektierte darin das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner aus dem Evangelium nach Lukas. Während der Pharisäer sich
selbst lobt für seine Gottesfürchtigkeit, bittet der Zöllner hingegen um Gnade. „Es waren Menschen, die sich bemühten, gut zu sein. Das ist nicht verwerflich. Es wird erst dann problematisch, wenn man sich selber mit den anderen vergleicht und höher stellt.“
Unterstützt von der Solistin Anne-Kathrin Abel folgte danach das großartige „Domine Deus“ aus der Mariazellermesse von J. Haydn. Das nächste beeindruckende Stück, „Künftige Zeiten eitler Kummer“ wurde gefühlvoll von Elisabeth Urban (Altsolo) gesungen und mit den Streichinstrumenten begleitet. „Demut und Selbstwert schließen sich gegenseitig nicht aus. Das macht unsere Würde aus und lässt uns Leben,“ mit diesen Worten und dem Auszug vom „Konzert F-Dur“ aus der „Tafelmusik“ von Telemann endete ein besinnlicher, nachdenklicher, gleichwohl heiterer Gottesdienst. (pm)