30. Juni 2017, 13:06

"Landfrauen machen Schule"

Bild: DRA
"Lernen mit Herz, Hand und Verstand" - unter diesem Motto findet auch dieses Jahr wieder die Aktion "Landfrauen machen Schule" statt. Damit soll die Ernährungs- und Gesundheitsbildung an den Grundschulen
"Lernen mit Herz, Hand und Verstand" - unter diesem Motto findet auch dieses Jahr wieder die Aktion "Landfrauen machen Schule" statt. Damit soll die Ernährungs- und Gesundheitsbildung an den Grundschulen unterstützt werden.
Oettingen - Das Projekt wird Mitte Mai bis Mitte Juli 2017 in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten durchgeführt. Ziel ist es, die Schüler der 1. bis 4. Klassen zu einer bewussten und gesunden Ernährung zu aktivieren. Dabei erkunden sie, wie eng die Landwirtschaft, regionale Lebensmittel und gesunde Ernährung miteinander verknüpft sind. Das Projekt besteht aus zwei Teilen: in der Schule erfahren die Kinder, wie wertvoll heimische Lebensmittel sind und bereiten zusammen mit den Ernährungsfachfrauen schmackhafte Speisen zu; auf dem Bauernhof entdecken die Kinder, wo die heimischen Lebensmittel herkommen und erlernen den Umgang mit Tieren und Pflanzen zusammen mit den Betriebsleitern. Das Projekt bietet die Möglichkeit zwischen  sechs verschiedenen Schwerpunkten auszuwählen. So kann man sich für folgende Themen entscheiden: Milch, Milchprodukte, Kartoffeln/ Obst und Gemüse, Getreide, Fleisch oder Eier. Zu jedem dieser einzelnen Themen werden die Lerneinheiten in enger Zusammenarbeit von BBV und den Lehrkräften der Schulen organisiert. Insgesamt konnten heuer 5 Klassen mit 98 Schülern die Betriebe Peter Gramm, Megesheim, Friedrich Gutmann, Haid und Tanja Göggerle, Laub besuchen.  Die Kreisbäuerin Ruth Meißler bedankte sich bei der Schulleitung,  Frau Rektorin Kollmer,  für die Bereitschaft, am Projekt mitzuwirken,  der Ernährungsfachfrau Simone Straß für die Durchführung des Unterrichtsteils und den landwirtschaftlichen Betrieben für die tollen Betriebsführungen.
Heute besuchten 15 Schüler der Klasse 2a und 18 Schüler der Klasse 2b der Grundschule in Megesheim  mit ihrer Schulleiterin Frau Kollmer den nahegelegenen Bio-Betrieb der Familie Gramm.  Der 53-jährige gelernte Schreiner bewirtschaftet mit seiner Familie den Betrieb seit 1987 als Bio- Betrieb mit Hofladen und Verkauf auf dem  Wochenmarkt. Die Kinder waren schon recht gespannt und nach der Begrüßung durch die Kreisbäuerin Ruth Meißler von den Landfrauen ging es direkt in den Gemüsegarten des  Betriebes. Heimische Gemüsesorten, wie Salat, Radieschen, Kohlrabi und Spinat galt es zu erkennen. Neben den Buschbohnen wachsen Zuckermais, Zucchini und Kürbisse. Zu jedem Gemüse gab es auch gleich einen  Rezeptvorschlag  von den Kindern. Bei der roten Rübe waren sie sich allerdings alle einig: "Ich mag´s nur, wenn sie lecker zubereitet ist!" Dank der Unterrichtsstunde mit der Ernährungsfachfrau ist dies auch kein Problem mehr! Herr Gramm erklärte den Kindern seinen Anbauplan bei dem Gemüse. So wächst z.B. zwischen den Kohlgemüse immer auch eine Reihe Sellerie. Für die Kinder war es ein Spaß zu erraten, warum das wohl so ist. Um eine Handhabe gegen bestimmte Schädlinge zu haben, greift man auf einen Trick zurück. So kann z.B. der Kohlweißling das Kohlgemüse schon von weitem riechen, legt dort seine Larven ab und wenn diese dann als Raupen schlüpfen, fressen sie das Gemüse an. Um dies zu verhindern, wird in einigen Abständen immer mal wieder eine Reihe Sellerie gepflanzt, der sehr geruchsintensiv ist. So findet der Kohlweißling den Kohl nicht mehr.
Im Gewächshaus bestaunten die Kinder die vielen Tomaten und Gurken, die hier im Warmen bis unter die Decke wachsen.
Das Highlight des Tages für die Kinder war aber der Rundgang im Stall. Hier konnten die Bullen mit Luzernegras gefüttert werden, das die Kinder gleich mit Begeisterung auf dem Futtertisch zusammenschieben konnten. Es wurde nach den Namen für die einzelnen Tiere gefragt und auch nach den Kälbern auf der Weide. Der Betriebsleiter beantwortete geduldig alle Fragen der Kinder. Inzwischen  sind auch die Mutterkühe auf der Weide neugierig geworden und mit ihren Kälbern in den Stall gekommen, was Begeisterung vor allem bei den Mädchen der Klasse auslöste.
Als Abschluss des interessanten Vormittages zeigte Herr Gramm den Kindern noch ein Dinkelfeld und konnte feststellen, dass die Kinder schon sehr viel wussten über das Getreide. Zur Belohnung durften sie im angrenzenden Beet die letzten Erdbeeren für dieses Jahr zupfen.
Zum Abschluss säte jedes Kind Kressesamen in einen  Blumentopf. Mit der gewachsenen Kresse können sie dann ihr Pausenbrot schmackhaft verfeinern.
Den Kindern und auch den Erwachsenen hat dieser Vormittag sehr viel Spaß bereitet.