Bayerischer Bauernverband

Ilse Aigner zu Gast beim Landfrauentag in Harburg

Auf dem Bild zu sehen (von links): Kreisobmann Karlheinz Götz, Bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Kreisbäuerin Nicole Binger. Bild: Jenny Wagner
Der Einladung zum traditionellen Landfrauentag in Harburg waren wieder mehrere hundert Landfrauen gefolgt. Die vorherrschenden Themen waren dabei Bildung, Wertschätzung und Zusammenhalt.

Die Wörnitzhalle in Harburg war wie jedes Jahr beim Landfrauentag prall gefüllt. Aus der gesamten Region waren die Landfrauen der Einladung von Kreisbäuerin Nicole Binger gefolgt, um diesen Tag gemeinsam zu begehen. Nicole Binger, die seit Juli 2022 das Amt als Kreisbäuerin innehat, bedankte sich im Zuge ihrer Rede bei Wegbegleitern, mit denen sie "wertschätzend zusammenarbeiten" darf. In ihren Grußworten sprach Binger vor allem darüber, warum Bildung in der Landwirtschaft so wichtig sei. Neue Herausforderungen, die z.B. der technische Fortschritt mit sich bringe, können nur dann bewältigt werden, wenn man das notwendige Wissen dazu hat. Nur so kann eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung auf den Höfen stattfinden. Besonders bedeutsam, sagte Binger, sei gute Bildung auch bei Frauen: "Bildung ist das Werkzeug, um selbstbestimmt zu leben." Wie wichtig den Landfrauen Bildung ist, zeigt das Projekt "Landfrauen machen Schule", das bereits seit mehr als 20 Jahren existiert. In diesem vermitteln die Landfrauen bayerischen Grund- und Förderschulkindern die Wertschätzung für eine gesunde Ernährung mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln.  

Gäste aus Politik, Kirche und den eigenen Reihen

Zum Landfrauentag nach Harburg waren zahlreiche Gäste aus der Politik gekommen, darunter Landrat Stefan Rößle, sowie alle seine Vertreter*innen. Rößle lobte in seinen Grußworten die Tugenden der Landfrauen. Von jeher seien diese es gewohnt, mitanzupacken. Sie übernehmen Verantwortung, schätzen Mensch und Schöpfung und denken an das Gemeinwohl. "Wir alle können viel von den Landfrauen lernen!" Auch die Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler, Eva Lettenbauer sowie Ulrich Singer waren zu Gast. Ebenfalls gekommen war die schwäbische Regierungspräsidentin Barbara Schretter und Harburgs Bürgermeister Christoph Schmid. Unter den Gästen befand sich auch Bezirksbäuerin Christine Ade, Kreisobmann Karlheinz Götz und Dekan Frank Wagner. Letzterer umrahmte den Landfrauentag mit einer Andacht. Für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte der Landfrauenchor. 

Ilse Aigner: "Die Landfrauen sind eine Macht"

Ehrengast und Festrednerin war am Landfrauentag 2025 die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Besonders verbunden fühlt sich Aigner mit der Landwirtschaft auch deswegen, da sie von 2008 bis 2013 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz war. Auch sie lobte durchweg die Arbeit der bayerischen Landfrauen, die mit über 12.000 Mitgliedern einen der größten Frauenverbände in Bayern bilden. "Sie sind eine starke Stimme für die ländlichen Räume", sagte Aigner. 

Nach durchweg positiven Worten für die Landfrauen, kam Aigner auf die äußerst ernste politische Lage zu sprechen. Sie sprach vom brutalen Krieg Russlands in der Ukraine und den Herausforderungen, die der neue "wiedergewählte" Präsident der USA, Donald Trump, mit sich bringt. "Die Quintessenz ist, dass wir uns nicht mehr zu 100 Prozent auf sie (Anm. d. Red.:  Gemeint sind die Partner in Russland und USA) verlassen können", sagte Ilse Aigner. 

Kritik übte Aigner aber auch an Entscheidungen auf Bundesebene. So funktioniere das Deutschlandticket zwar in Großstädten wie Berlin, allerdings nicht in ländlichen Räumen, wie z.B. zwischen "Wolferstadt und Harburg." Herausforderungen für den ländlichen Raum sieht Ilse Aigner auch beim Thema Migration. Es sei "Zeit, eine Wende einzuführen". 

Abschließend betonte sie: "Die Probleme auf dieser Welt sind nicht kleiner geworden." Im Hinblick auf eine gefährdete Demokratie durch große Mächte sagte die bayerische Landtagspräsidentin: "Demokratie ist nicht nur eine Gabe, sondern auch eine Aufgabe." Sie zeigte sich jedoch optimistisch: "Ich glaube an die Kraft der Gesellschaft."

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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