Am Donnerstag fand in der Wörnitzhalle in Harburg der Landfrauentag des Bayerischen Bauerverbandes statt. Hunderte Gäste, darunter auch MdL Eva Lettenbauer und MdL Wolfgang Fackler, kamen der Einladung nach Harburg unter dem Motto "im Dialog bleiben" nach und begrüßten unter Applaus die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Ebenso durfte Kreisbäuerin Ruth Meißler Dekan Robert Neuner aus Donauwörth willkommen heißen, der in einer kurzen Andacht, nicht nur den anwesenden Gästen einen schönen Valentinstag wünschte, sondern auch auf die Verantwortung jedes Einzelnen gegenüber der Natur verwies.
Dialog mit den Landwirten in der Kritik
Wie ein roter Faden zog sich vor allem die Thematik des stattgefundenen Volksbegehren durch die Ansprachen der anwesenden Redner. Vor allem Kreisobmann Karlheinz Götz tat seinen Unmut über das Stimmergebnis offen kund: "Momentan wird die Landwirtschaft mit Vollgas gegen die Wand gefahren. Betriebe, wie zum Beispiel kleine Molkereien, werden dadurch systematisch unter Druck gesetzt." Für den Kreisobmann steht fest: "Mit einer Unterschrift beim Volksbegehren konnten sich die Menschen von ihren ökologischen Sünden freikaufen!"
Auch Kreisbäuerin Ruth Meißler nahm in ihrer Begrüßungsrede Stellung zum Volksbegehren Artenvielfalt: "Uns Landwirten ist der Erhalt der Artenvielfalt genauso wichtig. Wir können nicht akzeptieren, dass der Rückgang der Bienen der Landwirtschaft zugeschrieben wird."
Kaniber fordert gesamtgesellschaftliches Handeln
Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forst, Michaela Kaniber, bedankte sich bei Ruth Meißler für die Einladung und lobte das vielseitige Engagement der Landfrauen: "Ich habe größte Hochachtung vor Ihrer Arbeit."
Michaela Kaniber, seit März 2018 im Amt, forderte in ihrer Festrede vor allem die Verbesserung der Kommunikation: "Wenn man die Überschrift des Volksbegehren liest, dann wird niemand dagegen sein. Wer möchte denn nicht die Bienen retten? Es steht völlig außer Frage, dass die Leute das unterschreiben. Mir geht es aber um etwas anderes, nämlich um den Dialog miteinander." Kaniber, die sich schon im Vorfeld ein Gespräch mit den Verantwortlichen des Volksbegehren gewünscht hätte, forderte auf, das Thema Artenvielfalt gesamtgesellschaftlich anzupacken. "Eine Unterschrift alleine, und dazu stehe ich, rettet noch lange keine Bienen", appelliert Kaniber an die anwesenden Gästen.
Des Weiteren sprach die 41-jährige Ministerin, die als Wirtstochter aufgewachsen ist, über Regionalität und Biolandwirtschaft. "Mitunter steht im Volksbegehren, dass wir gesetzlich dazu verpflichtet sind, 30 Prozent Ökolandbau zu betreiben. In einer Studie jedoch wurde festgestellt, dass 84 Prozent der Menschen Bio gut finden. Letztendlich kaufen aber nur 10 Prozent der Menschen diese Bio-Produkte dann auch," so Kaniber. "Es gibt bestimmt tolle Ansätze in diesem Volksbegehren, aber es gibt Dinge, die sicherlich ein No-Go sind", so die Ministerin. Für Kaniber steht fest: "Wir können den Menschen alles bieten, von konventioneller Herstellung, über Bio-Produkte, bis hin zu regionalen Produkten. Die Leute müssen es nur bezahlen", erklärt Kaniber.
Zum Abschluss ihrer Rede bedankte sich Michaela Kaniber bei den anwesenden Frauen: "Seien sie stolz auf Ihre Arbeit und, dass was Sie tun. Wir sind es als Staatsregierung allemal. "Die Zukunft ist weiblich, und die Landwirtschaft auch", appellierte Michaela Kaniber abschließend an ihr Publikum.