Erstmalig Gemeinschaftskonzert der Schul- und Dorfgemeinschaft
Lauterbach - Wer an diesem frühlingshaften Sonntagnachmittag den Weg in die Lauterbacher Kirche fand, musste sein Kommen nicht bereuen. Er wurde Zeuge eines musikalischen Ereignisses mit literarischen Perlen, das die zahlreichen Besucher aus Nah und Fern über eine Stunde in seinen Bann zog und ruhige, besinnliche Augenblicke für Herz und Seele bot. Die Freie Schule Lech-Donau, die im Lauterbacher Schulgebäude ihre Heimat hat, präsentierte mit ihren Schülern ein Chorkonzert, für das sie mit den Sängerinnen Rebekka und Lea-Anna Baur und mit Julian Beutmiller an der Orgel junge Lauterbacher Künstler gewinnen konnte, die das anspruchsvolle Programm zu einem äußerst gelungenen Gemeinschaftswerk der Schul- und Dorfgemeinschaft werden ließen. Hausherr Pfarrer Klaus Ammich freute sich bei der Begrüßung der zahlreichen Besucher, darunter der frühere Bürgermeister Norbert Beutmüller und Buttenwiesens Kulturreferent Manfred Hartl, über den ausgezeichneten Zuspruch und lobte schon im Voraus die jungen Menschen, die Leben in die Kirche und in die Pfarrgemeinde bringen. Das Motto des Chorkonzerts „…und pflanze einen Hoffnungsbaum“ weise eindeutig auf das „Kreuz als Lebensbaum“ hin. Die Fastenzeit biete auch durch solche Gemeinschaftserlebnisse eine gute Gelegenheit, sich neu auf das Leben zu besinnen.
Leben in die Kirche brachte dann das Flötenorchester der Freien Schule Lech-Donau in seiner zwanzigfachen Besetzung mit Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöten. Eine breite Auswahl klassischer Instrumentalstücke von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Teleman und Henry Purcell präsentierten die jungen Musiker unter Leitung von Miriam Rau kraftvoll und mit musikalischer Verve. Auch als Chor unter der Leitung von Anna Kugler, Musiklehrerin der Freien Schule Lech-Donau, agierten die Schülerinnen und Schüler mit sicherer Intonation und präsentierten ihre Lieder, darunter mit „Dona novis pacem“ und Goethes „Die Sonne tönt“ zwei stimmungsvolle Kanons, mit gesanglicher Frische und jugendlicher Leichtigkeit.
Weitere musikalische Höhepunkte boten die Geschwister Rebekka und Lea-Anna Baur als Gesangssolisten und im Duett. Mit ihren Liedern „Dank für Golgotha“, „Siehst du die Hände“ und „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ beschrieben sie eindrucksvoll das Leiden und Sterben, nicht in trauriger oder gar depressiver Stimmung, sondern immer mit Blick auf das Licht der Hoffnung und auf die Gewissheit der Erlösung im Glauben, dass wir Menschen auch im Sterben zum Leben bestimmt sind. Großartige musikalische Glanzpunkte setzte Julian Beutmiller in den Instrumental- und Gesangspausen an der Orgel. Beutmiller studiert zurzeit Kirchenmusik in Regensburg und hat schon in jungen Jahren sein Orgeldebüt in der Lauterbacher Kirche gegeben. Unterdessen ist er zu einem ausgezeichneten Kirchenmusiker gereift, was seine Interpretationen aus „Messe pour les Paroisses“ von Francois Couperin und Bachs „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ eindrucksvoll bewiesen. Die Sonate e-moll, ebenfalls von Johann Sebastian Bach, bot er im Zusammenspiel mit Anna Kugler an der Querflöte äußerst differenziert und feinfühlig. Sein virtuoses Spiel sorgte immer wieder für hörbare Begeisterung bei den Zuhörern.
Dass sich die einzelnen Konzertabschnitte zu einer harmonischen Einheit zusammenfügten, dafür sorgte Johannes Baur mit sorgsam ausgesuchten, zur Fastenzeit passenden Gedanken und Gedichten. Sie spiegelten ebenfalls das Licht und die Auferstehung der kommenden Osterzeit wider und ergaben eine wunderbare Symbiose von Sprache und Musik, von Hoffnung und Erlösung. Bevor sich Frau Doris Weber mit Frühlingsblumen bei allen Akteuren bedanken konnte, stimmten die Besucher gemeinsam mit den jungen Musikern in die Schulhymne „ Eine Handvoll Erde“ ein. Kraftvoll und begeistert sangen die Schülerinnen und Schüler alle drei Strophen auswendig mit – ein beeindruckendes Zeugnis des Bildungsniveaus ihrer Schule und ein offenes Bekenntnis zum Konzertthema „…- pflanze einen Baum“. (pm)