Das nun bereits achte Geopark Ries Geotop mit Lehrpfad wurde im Rahmen der bald stattfindenden „Woche der europäischen Geoparks“ eröffnet. Während dieser bringen die Unesco Global Geoparks Europas dem Publikum Bedeutung und Schutzwürdigkeit des geologischen Erbes durch Veranstaltungen und Aktionen näher. Das neue Amerdinger Geotop vermittelt diese Schutzwürdigkeit besonders anschaulich.
Landrat Stefan Rößle zeigte sich bei der gut besuchten feierlichen Eröffnung in der Amerdinger Mehrzweckhalle beeindruckt vom Ergebnis der erprobten und immer wieder gewinnbringenden Kooperation zwischen Geopark Ries und Heide-Allianz. Diese ermögliche auch in Amerdingen ideal die Verknüpfung von Geologie und Natur sowie deren so wichtigen Schutz.
Erstes ausschließliches Suevit-Geotop
Heike Burkhardt, Geschäftsführerin Geopark Ries e. V.: „Der ehemalige Amerdinger Steinbruch ist unser erstes ausschließliches Suevit-Geotop. Dieses durch den Einschlag neu entstandene Gestein, das erstmals im Ries gefunden und wissenschaftlich beschrieben wurde, ist das absolute geologische Aushängeschild des Rieskraters. Es gibt bis heute viele Rätsel auf und ist nach wie vor Objekt wissenschaftlicher Arbeiten. Kein derzeit bekannter Krater hat mehr Suevit-Gestein. Mit diesem kleinen und wunderbar idyllischen, ehemaligen Steinbruch kann nun auch der südwestliche Teil des Unesco Global Geoparks Ries den Stolz auf unser einmaliges erdgeschichtliches Erbe weitertragen und von dessen Erschließung profitieren.“
Der Amerdinger Bürgermeister, Xaver Berchtenbreiter, schätzt diesen stillen, beschaulichen und wertvollen Ort in seiner naturnahen Gemeinde, welche auf eine lange Geschichte des Suevit-Abbaus zurückblicken könne und nun um eine Attraktion reicher sei. Er sei sich sicher, dass künftige Geotop-Besucher sich genauso von der besonderen Atmosphäre bezaubern lassen.
Malerisches „Geotop der Stille“
Durch seine malerische Lage am Wasser sowie durch die offenen Suevitwände ist das Geotop gleichzeitig auch ein wichtiges Biotop für die heimische Flora und Fauna. Zum Schutz der Tiere und Pflanzen sind Teile des Geotops, das seit 1981 als Naturdenkmal ausgewiesen ist, daher nicht zugänglich. Besucherinnen und Besucher können im Amerdinger „Geotop der Stille“ die Geräusche und Laute der Natur bewusst wahrnehmen und genießen. Mit diesem idyllischen Ort hat der Unesco Global Geopark Ries ein weiteres Juwel hinzugewonnen, das die Verbindung zwischen Geologie, Mensch und Natur so lebendig aufzeigt.
Geologe Kurt Kroepelin, der das Projektmanagement der Geotop-Erschließung innehatte: „Wichtig bei der Entwicklung dieses ursprünglich stark verbuschten Geotops war die Überlegung: Wie können die Gesteine und Steinbruchwände sichtbar und zugänglich gemacht werden, ohne die Natur zu schädigen? Der Schutz der Natur hat bei solchen Projekten stets Priorität.“
Zum Gelingen des Eröffnungsfeier trugen maßgeblich die Blaskapelle AB:OND:ZUA sowie die Freiwillige Feuerwehr Amerdingen bei, die in Zusammenarbeit mit dem Amerdinger Dorfladen für eine reibungslose Bewirtung sorgte. Dank galt auch Pfarrer John Elavinakuzhiyil, der dem Projekt seinen Segen gab.
Im Anschluss führte Kurt Kroepelin durch das Geotop. Die Anwesenden zeigten sich rundum begeistert von diesem ganz besonderen Ort.
Möglich wurde die Erschließung durch die Förderung durch das Naturschutzprojekt „Abbaustellen im Landkreis Donau-Ries – von Wunden in der Landschaft zu Naturparadiesen“ des Bayerischen Naturschutzfonds, aus Zweckerträgen der GlücksSpirale, die auch schon die zuletzt eröffneten Erlebnis-Geotope in Daiting ermöglicht haben. (pm)