Die Wiesenbrütersaison 2024 war ein voller Erfolg für den Schutz bedrohter Vögel in unserer Region. In diesem Jahr konnten sich die Bestände des Großen Brachvogels, des Kiebitz und der Sumpfohreule deutlich erholen. Dieser Erfolg ist nicht nur ein Gewinn für die Natur, sondern zeigt auch das großartige Engagement vieler Helfer, Landwirte, Naturschützer und der örtlichen Jägerschaft, die gemeinsam daran gearbeitet haben, diese seltenen Vögel zu schützen.
Der Große Brachvogel, einer der bekanntesten, aber auch bedrohtesten Wiesenbrüter in Deutschland, konnte im Nördlinger Ries dieses Jahr einen erfreulichen Bruterfolg verzeichnen. Dank gezielter Schutzmaßnahmen konnten deutlich mehr Jungvögel schlüpfen und erfolgreich aufwachsen als die Jahre zuvor. Diese positive Entwicklung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Stabilisierung der Population, die in den letzten Jahren stark gefährdet war.
Besonders erfreulich ist auch die positive Entwicklung beim Kiebitz, dessen Population in den letzten Jahren stark zurückgegangen war. Dass gerade der Kiebitz, der Vogel des Jahres 2024, im Nördlinger Ries wieder erfolgreich brütet, ist ein ermutigendes Zeichen für den Erfolg der intensiven Schutzbemühungen. Besonders erfreulich war das wachsende Engagement der Landwirte, die aktiv zum Schutz dieser Art beitrugen. Durch das vorsichtige Umfahren von Nestern während der Feldarbeit und die enge Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern wurden über 100 Nester erfolgreich geschützt.
Auch die seltene Sumpfohreule, die in den letzten Jahren nur sporadisch im Nördlinger Ries gesichtet wurde, hat nun im zweiten Jahr in Folge erfolgreich gebrütet.
Ergebnis der Arbeit von Helfern und Landwirten
Ein solch herausragendes Ergebnis wäre ohne das Engagement der zahlreichen Helferinnen und Helfer nicht möglich gewesen. Ehrenamtliche Naturschützer, die sich seit Jahren für den Erhalt der Wiesenbrüter einsetzen, haben erneut Großartiges geleistet. Ihr unermüdlicher Einsatz bei der Überwachung der Brutgebiete und dem Schutz der Nester ist ein zentraler Baustein des Erfolgs.
Ein besonderer Dank gilt auch den Landwirten, die durch ihre Bereitschaft, Schutzmaßnahmen auf ihren Flächen umzusetzen, maßgeblich zum Erhalt der Wiesenbrüter beigetragen haben. Viele Landwirte haben auf die Nutzung von (Teil-)Flächen während der Brutzeit verzichtet oder spezielle Bewirtschaftungsformen gewählt, um den Vögeln optimale Brutbedingungen zu bieten. Diese Kooperation zeigt, dass Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.
Auch die örtliche Jägerschaft hat einen wertvollen Beitrag geleistet. Durch ihre Unterstützung beim Prädationsmanagement konnte der Druck auf die Brutvögel deutlich verringert werden. Die Jäger haben sich als verlässliche Partner im Artenschutz erwiesen und damit gezeigt, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Jägerschaft ist.
Besonders hervorzuheben ist auch der Einsatz des Rieser Naturschutzvereins und der Wildtierrettung Ries Mitte e.V., die maßgeblich zum Erfolg der Schutzmaßnahmen beigetragen haben. Ihr Engagement war ein wichtiger Baustein für die positiven Ergebnisse dieser Saison.
Bedeutung von Naturschutzmaßnahmen
Die erfolgreichen Ergebnisse der Wiesenbrütersaison 2024 im Nördlinger Ries sind ein starkes Signal für die Bedeutung von Naturschutzmaßnahmen und Kooperationen. Der Schutz von Arten wie dem Großen Brachvogel, dem Kiebitz und der Sumpfohreule ist ein langfristiges Projekt, das weiterhin Unterstützung und Engagement erfordert. Die diesjährigen Erfolge machen jedoch Hoffnung und motivieren alle Beteiligten, auch in Zukunft alles für den Erhalt dieser faszinierenden Vogelarten zu tun.
Die Gebietsbetreuungen in Bayern werden gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds. Träger der Gebietsbetreuung im Nördlinger Ries sind der Rieser Naturschutzverein e.V., die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried e.V. sowie der Landkreis Donau-Ries. (dra)