Naturschutz

Es ist wieder Wiesenbrütersaison im Nördlinger Ries

Kiebitz bevorzugt als wiesenbrütender Vogel niedrige Vegetation und brütet auch auf Ackerflächen. Bild: Lara Oblinger
Heimische Vogelarten beginnen im Frühjahr ihre Brut- und Setzzeit. Gerade in Nördlingen nutzen der Kiebitz und der Große Bachvogel bestimmte Feuchtwiesen zum Brüten und Aufziehen ihrer Jungen. Zum Schutz dieser Tiere können auch Spaziergänger einen großen Beitrag leisten.

Wer im Frühjahr in dem Offenland des Nördlinger Rieses unterwegs ist, hört mancherorts den markanten „kie-wit“-Ruf des Kiebitz-Männchens. Mit seiner eindrucksvollen Luftakrobatik während der Balzzeit beeindruckt er nicht nur das Weibchen, sondern auch viele Beobachter und Spaziergänger. Er ist ein Vertreter wiesenbrütender Vogelarten. Neben geeigneten Feuchtwiesen mit niedriger Vegetation brütet der Kiebitz inzwischen auch auf Ackerflächen in der Agrarlandschaft. Mit dem Frühjahr beginnt die Brut- und Setzzeit vieler heimischer Vogelarten. Dieser Zeitraum ist eine besonders sensible Phase, in der die wiesenbrütenden Vögel ihre Nester anlegen und ihre Jungen aufziehen. Diese Zeit erstreckt sich in der Regel von März bis Juli. Zu den bedrohten Wiesenbrüterarten gehört neben dem Kiebitz auch der Große Brachvogel. Dieser nutzt während der Wiesenbrütersaison entsprechende Feuchtwiesen im Nördlinger Ries für die Brut- und Aufzucht der Jungen und ist besonders vom Rückgang geeigneter Lebensräume betroffen. Um die verbliebenen Lebensräume im Offenland des Nördlinger Rieses zu erhalten, wurden in der Vergangenheit daher in Absprache mit den Flächeneigentümern, der Unteren Naturschutzbehörde Donau-Ries und den Jagdpächtern wichtige Landschaftspflegemaßnahmen wie die Anlage und Pflege von Flachmulden oder Gehölzreduzierungen durchgeführt.

Hunde an der Leine führen

Auch Spaziergänger können einen bedeutenden Beitrag zum Schutz des Großen Brachvogels und des Kiebitz leisten. Um ihre Brutplätze zu schützen und ihre Überlebenschancen zu verbessern, sollten Hunde während der Wiesenbrütersaison an der Leine geführt werden. Auch ein gut erzogener, harmloser Hund kann versehentlich die Gelege von Wiesenbrütern stören und deren Überleben gefährden. Für besonders sensible Gebiete wurde in der Vergangenheit eine Betretungsregelung eingeführt. Hierdurch können bestimmte Wege und Gebiete temporär gesperrt sein. In den Pfäfflinger Wiesen zwischen Pfäfflingen und Wechingen gilt bereits eine Einschränkung für Freizeitaktivitäten in der Zeit vom 01.03 bis 15.07. Mit dem Frühjahr 2025 wird auch eine Betretungsregelung im Wiesenbrütergebiet bei Maihingen folgen. Dieses Gebiet soll in der Zeit vom 15.03. bis 30.06. beruhigt werden. Spaziergänger werden gebeten, sich zum Schutz der Wiesenbrüter an die Betretungsregelungen zu halten und den Hinweisschildern zu folgen.

Eine weitere wichtige Verhaltensweise bei dem Besuch des Offenlandes ist es, die Wege nicht zu verlassen. Das Betreten von Wiesen und Feldern abseits der Wege kann dazu führen, dass Wiesenbrüter gestört werden, ihre Gelege verlassen und diese bis zu ihrer Rückkehr Feinden ausgesetzt sind. Für die Brut suchen Wiesenvögel sorgfältig Gebiete auf, in denen sie möglichst ungestört brüten können. Häufige Störungen können daher zur Aufgabe eines Geleges führen. Bei Fragen, Anregungen oder Brutverdacht wenden Sie sich bitte an die Gebietsbetreuung Nördlinger Ries. Ansprechpartner ist Lara Oblinger, Telefonnummer 01735482930 oder gebietsbetreuung@lra-donau-ries.de. Die Gebietsbetreuung Nördlinger Ries zum Schutz der Wiesenbewohner ist ein Kooperationsprojekt des Rieser Naturschutzvereins, der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und des Landkreises Donau-Ries und wird durch den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. (dra)