24. Oktober 2022, 09:07
Jagdverband

Respekt vor der Schöpfung am Hubertustag

Symbolbild Reh. Bild: pixabay
Am 3. November ist Hubertustag. An diesem Tag erbitten die Jägerinnen und Jäger des Kreisjagdverbandes Donauwörth traditionell den Segen ihres Schutzpatrons, dem heiligen Hubertus. Auch in diesem Jahr steht der Respekt vor der Schöpfung dabei im Vordergrund.

Die Hubertus-Legende erzählt von einem Adligen, der im Überfluss gelebt und den menschlichen Freuden übermäßig gefrönt hat. Dazu zählte auch die Jagd. Als er aber an einem Karfreitag wieder einmal zügellos jagen wollte, erschien ihm ein weißer Hirsch mit einem Kreuz zwischen den Geweihstangen. Dieses Erlebnis brachte ihn zur Vernunft.

Aus dem wilden Hubertus, dem Jäger ohne Grenzen, wurde fortan ein demütiger Heger und Bewahrer der Natur, der die Wildtiere als Geschöpfe Gottes achtete. Alljährlich werden zum Gedenktag des Heiligen am 3. November, landauf und landab, traditionelle Hubertusmessen zelebriert. An diesen wird dem Schöpfer mit einem festlichen Gottesdienst für die reichen Gaben der Natur gedankt und der Segen für das kommende Jagdjahr erbeten.

So auch von den Jägerinnen und Jägern des Jagdverbandes Donauwörth am Samstag, den 29. Oktober 2022, 18.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche in Donauwörth. Traditionell werden dabei die Donauwörther Jagdhornbläser die Kirche mit dem Klang der Hörner füllen. „Das Hubertusfest ist einer der Höhepunkte in unserem Jagdjahr“, so der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Robert Oberfrank. „Voller Demut und Dank danken wir an diesem Tag für unsere herrliche Natur und deren Gaben.

Bewahren natürlicher Ressourcen im Fokus jagdlichen Handelns

Anlässlich des Hubertustages rufen die Vorstände des Jagdverbandes Donauwörth Albert Reiner und Robert Oberfrank dazu auf, unsere Wildtiere nicht zu Schädlingen zu degradieren, sondern Respekt vor unserer heimischen Tierwelt zu haben.

Der Respekt vor unseren heimischen Wildtieren geht zunehmend verloren. Diese spielen in der modernen Gesellschaft kaum mehr eine Rolle und müssen oftmals gnadenlos wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen weichen. Doch unsere Wildtiere sind ein Teil der Schöpfung und nehmen einen wichtigen Platz im Ökosystem ein. Wald, Feld und Wild bilden eine ökologische Einheit und sind nicht voneinander zu trennen. Und der Mensch trägt die Verantwortung dafür, dass dies so bleibt.

Ebenso wie unsere Heiligenlegenden sind unsere Wildtiere ein unschätzbarer Bestandteil der bayerischen Landeskultur.  Sie gehören zu unserer Heimat. Auch künftige Generationen sollen Wildtiere kennen und schätzen lernen. Deshalb muss die Pflege und Sicherung der Lebensgrundlagen unserer Wildtiere oberstes Gebot sein. In unserer dicht besiedelten und stark genutzten Kulturlandschaft sind artgerechte Lebensräume für Wildtiere von existenzieller Bedeutung. Wildtiere brauchen Rückzugsgebiete, in denen Ruhe und Sicher-heit herrscht. Sie brauchen Flächen, auf denen sie Nahrung finden und sie brauchen ver-netzte Lebensräume, damit sie ihre natürlichen Verhaltensmuster leben können.

Jäger sind Fürsprecher für die, die keine Stimme haben

„Jagd ist mehr als Naturschutz“, bekräftigt Albert Reiner, stellv. Vorsitzender im Jagdverband Donauwörth. „Wir Jägerinnen und Jäger haben in unseren Revieren die Obhut für die wildlebenden Tiere übernommen, und setzen uns mit all unserer Kraft für die Erhaltung artenreicher Wildbestände, die Pflege ihrer Lebensräume und die Wahrung eines gesunden Gleichgewichts ein.“  In unserer heutigen zivilen Gesellschaft mit all ihren Heraus-forderungen und Einzelinteressen brauchen Wildtiere mehr denn je eine umfassende Vertretung ihrer Bedürfnisse, führt Jägervorstand Robert Oberfrank weiter aus. Die Jägerinnen und Jäger des Jagdverbandes Donauwörth haben diese Aufgabe angenommen. Sie erbitten in der anstehenden Hubertusmesse den Segen Gottes für die große Herausforderung, die Schöpfung in ihrer Herrlichkeit und Vielfalt für die nachkommenden Generationen zu erhalten. (pm)