Über drei Monate hinweg konnten Studierende des neuen Teilzeitstudiengangs "System Engineering" der Hochschulen Augsburg und Kempten Erfahrungen in der Praxis bei der Firma Grenzebach Maschinenbau GmbH sammeln. Am Dienstagvormittag präsentierten die Studenten die Ergebnisse ihrer Projektarbeit.
Asbach-Bäumenheim - Bei dem Spezialisten für Anlagenbau und Automatisierungstechnik Grenzebach Maschinenbau GmbH konnten die Studierenden unter realen Bedingungen praktische Erfahrungen in den Bereichen Konstruktion, Mechanik und Werkstoffkunde erwerben. Unter den Gästen der Präsentation war auch Stefan Rößle, Landrat des Landkreises Donau-Ries.
„Dank der Projektbegleitung durch die Firma Grenzebach haben Studierende einen echten Praxisbezug erfahren und erzielen nebenbei die besten Lernerfolge für ihr Studium. Das kann mit Projekten aus der Industrie am besten gewährleistet werden“, so Rößle bei der Präsentation.
Der Studiengang „Systems Engineering“ wird von den Hochschulen Augsburg und Kempten ausgerichtet und an den Hochschulstandorten Nördlingen und Memmingen angeboten. Technisch Interessierte können so quasi vor der Haustüre praxisnah studieren. Im Rahmen des bayerisch-schwäbischen Studienmodells „Digital und Regional“ können sie innerhalb von neun Semestern im Studiengang „Systems Engineering“ den Bachelor of Engineering erwerben. Das Ganze dual und in Teilzeit zusammen mit einem regionalen Partnerunternehmen. An zwei Tagen in der Woche studieren sie an den Standorten Nördlingen und Memmingen, an drei Tagen arbeiten sie in ihrem Unternehmen. Ein innovatives, digitales Lernsystem ermöglicht es ihnen, den Unterrichtsstoff individuell einzuteilen und aufzuarbeiten.
Wichtiger Bestandteil bei der Ausbildung der „Systems Engineering“-Studierenden ist die Praxisnähe. Bei Grenzebach Maschinenbau GmbH fand nun das erste Kooperationsprojekt des Studiengangs statt. Über das gesamte dritte Semester hinweg haben sich die Studierenden mit Konstruktion, Mechanik und Werkstoffkunde in der Theorie beschäftigt. Bei Grenzebach konnten sie in dem groß angelegten Kooperationsprojekt praktische Erfahrungen anhand realer Fragestellungen aus der Industrie sammeln.
Neukonstruktion eines Bauteils
Die Studierenden setzten sich dort beispielsweise mit der Neukonstruktion eines Bauteils und mit der Nachrechnung von Schadensfällen auseinander. Dabei ging es konkret um einen Schleusenkammerdeckel für eine Beschichtungsanlage, mit der Architekturglas hergestellt wird. Dieses schmückt später beeindruckende Wolkenkratzer. Die Studierenden berechneten die Verformungen und Spannungen im Hinblick auf die Lebensdauer des Produkts und simulierten die Schweißnähte mit modernen digitalen Methoden. Unter anderem erarbeiteten sie eine spezielle Dreifachschweißung, um die Lebensdauer des Schleusenkammerdeckels zu verlängern und fertigten ein 3D-Modell am Rechner an. Betreut wurden sie unter anderem durch Michael Wolf von Grenzebach und Prof. Ulrich Thalhofer von Seiten der Hochschulen. „Die Studierenden haben bewiesen, dass Sie schon im dritten Semester an Problemstellungen strukturiert herangehen und mit Pflichtenheft, Dokumentation und Simulation umgehen können“, fasst Wolf das Projekt zusammen. Und Thalhofer ergänzt: „Wir sind froh, dass wir mit Grenzebach einen starken Partner haben, mit dem wir die im Studienmodell verankerten Projektarbeiten äußerst praxisnah umsetzen konnten.“ (pm)