Ein Grund zu feiern

Bild: Daniela Graf
Die Hermann-Keßler-Schule lud am Samstag zum Schulfest und zum Tag der offenen Tür. Außerdem feierte die Lebenshilfe ihr 50-jähriges Jubiläum.
Möttingen - Alles begann mit einer Schulklasse, 1968. Eltern hatten eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) ins Leben gerufen. Diese war damals in Nördlingen, Polizeigasse 12 untergebracht. Im Lauf der Jahre „platze sie aus allen Nähten“ und eine neue Unterkunft wurde schließlich in Möttingen gefunden. Ursprünglich zählte die SVE vier Kinder, heute besuchen 130 SchülerInnen die Hermann-Keßler-Schule, eine private Schule zur individuellen Lebensbewältigung mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Lehrer, Schüler, Eltern, Freunde und Interessierte fanden sich auf dem Spielplatz ein um den selbst geschmückten Maibaum aufzustellen. Die „Maibaumbuam“ mit Timm Albert an der Gitarre, Florian Wutzer an der Trommel und Jürgen Hiemeyer am Cajon, hatten das Lied „Unser Maibaum“ einstudiert und schmetterten den Song „Frühlingszeit“ hinterher, der von den Besuchern gesanglich begleitet wurde.
Anschließend begrüßte Direktorin Gabriele Allgayer-Pfaff die Gäste. Sie sei stolz den heutigen Tag mitgestalten zu dürfen und kündigte das „Geburtstagslied auf die Lebenshilfe“ an, gespielt von der Hermann-Keßler-Schulband. Florian Wutzer moderierte den bunten Tag und übergab das Mikrofon an den Vorsitzenden der Lebenshilfe e.V. Paul Kling. Er bezeichnete die Hermann-Keßler-Schule als „Kern- und Mittelpunkt“. Die Schule habe eine „wunderbare Entwicklung“ genommen, „modernes pädagogisches und didaktisches Wissen“ werden vermittelt. Die SchülerInnen werden auf das (Berufs-)Leben vorbereitet und erleben sich als stark in der Gemeinschaft. Viele therapeutische Angebote kommen zum Einsatz, Geist und Seele sind ganzheitlich einbezogen. Er lobte die Integration mit anderen Schulen, beispielsweise die Partnerschaft mit der Grundschule Mönchsdeggingen und die Villa Kunterbunt in Donauwörth. Er dankte der Direktorin und ihrem Team für das „großartige Zusammenspiel“ und dem Ehepaar Traudl und Dieter Gottschalk, die die Schule aufgebaut und über 32 Jahre geführt hatten. Auch der stellvertretende Landrat Hermann Rupprecht gratulierte und Bürgermeister Erwin Seiler zeigte sich stolz und lobte die „sehr gute Zusammenarbeit“.
Florian Wutzer erklärte, dass die Schule „über Möttingen und den Landkreis hinaus“ wirke. „Kinder unterschiedlicher Nationalitäten lernen hier“. Anschließend kündigte er ein „buntes Überraschungsprogramm“ an:
Kinder sangen das „internationale Farbenlied“, zwei als Clowns verkleidete Mädchen brachten das Publikum zum lachen, die Grundschulstufe präsentierte den Song: „Der Kuckuck und der Esel“, die Schulband sang das „Maibaumlied“- eine zum Mitmachen animierende Einlage für die Zuschauer, die keinen auf seinem Platz sitzen ließ und die Nachwuchsgruppe M3/M4 jodelte zu Andreas Gabaliers „Hulapalu“. Dann war die Berufsschulstufe an der Reihe mit dem Lied „Immer muss ich alles sollen“. Zum Abschluss durften alle SchülerInnen auf die Bühne und zusammen sang man „Hand in Hand“. Timm Albert wünschte den Gästen abschließend einen schönen Tag und wies auf die Möglichkeit hin, heute einen Einblick in den schulischen Alltag zu bekommen. In der Kneippeinrichtung würden die fünf Säulen des Sebastian Kneipp vorgestellt: Bewegung, Balance, Wasser, Heilpflanzen, Ernährung. Die Aula zeige eine Fotoausstellung und im „Kino“ werde der Jubiläumsfilm abgespielt. Außerdem sei er stolz auf den hier gedrehten Film „Zivilcourage“, der in Augsburg unter 37 Mitbewerbern den ersten Platz gemacht hatte.
Ab 13:30 Uhr durften die Kinder auf dem Sportplatz herumtoben. Es gab einen Rollstuhlparcours, einen Basketballkorb, ein Fußballtor und das Highlight- die Hüpfburg. Eltern und Kinder hatten die Möglichkeit alle Räumlichkeiten der Hermann-Keßler-Schule zu besichtigen und sich vom Fachpersonal beraten und erklären zu lassen.
Mehr Informationen über die Lebenshilfe und die Hermann-Keßler-Schule unter: www.lebenshilfe-donau-ries.de