In einer Verhandlung des Amtsgerichts Augsburg am 16. Mai wurde einer heute 32-jährigen Äthiopierin vorgeworfen, die Stadt München und den Landkreis Donau-Ries um Sozialleistungen betrogen zu haben. Durch die Angabe eines falschen Alters, sie behauptete 16-jährig zu sein, statt ihr damaliges Alter von 27 Jahren anzugeben, entstanden Kosten in Höhe von insgesamt etwa 145.000 €.
Donau-Ries - Entgegen anderslautender Erklärungen ist dem Landkreis Donau-Ries kein Schaden entstanden, da sämtliche getätigten Zahlungen durch den Freistaat Bayern erstattet wurden.
Zudem hatte die junge Frau durch die Angabe eines falschen Alters keinerlei finanzielle Vorteile, da sie in der Folge lediglich ein monatliches Taschengeld in Höhe von 60 € erhielt. Damit hatte sie sich persönlich finanziell sogar schlechter gestellt.
Das Landratsamt Donau-Ries bestätigt, für die Angeklagte Gesamtzahlungen im Zeitraum zwischen Dezember 2013 und September 2016 in Höhe von etwa 138.000 € geleistet zu haben. Diese Summe wurde jedoch keineswegs der Angeklagten selbst ausgezahlt. Der überwiegende Großteil dieser Zahlungen, nämlich etwa 128.000 €, mussten für entstandene Heimkosten und Betreuung aufgewendet werden. Gleichzeitig ging die Frau einer Erwerbstätigkeit nach und leistete aus diesen Einkünften Zahlungen in Höhe von etwa 10.000 € an den Landkreis Donau-Ries.
In enger Zusammenarbeit mit Polizei, den Strafverfolgungsbehörden und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) konnte letztlich im Jahr 2015 eine zweite Identität der Äthiopierin festgestellt werden. Dabei stellte sich das angegebene Alter als falsch heraus. In der Folge wurden die Jugendhilfemaßnahmen beendet und Anzeige erstattet. (pm)